Kann mir einer mal die Schritte des Regentanzes beibringen?

Seit vielen Wochen hat es hier nicht mehr richtig geregnet. Der beständige Wind trocknet alles noch zusätzlich aus.
Vermutlich fördert meine Pumpe im 3000-Liter-Behälter im Gartenhaus demnächst die letzten Tropfen. Der 1000-Liter-Tank neben dem Tomatenhaus ist bereits leer. Und auch unsere Hauswasseranlage -immerhin 7000 Liter- steht schon auf Rot.
Überall gibt es Schauer, Gewitter, sogar Starkregen. Bloß um unser kleines Dorf machen alle Wolken einen Bogen. Meine armen Blumenkinder...

Eine Woche Besuch vom Neffen mit Frau und Baby. Ein junger Hund, der erzogen werden muss und noch nicht vollständig stubenrein ist. Eine Wohnung, die bis Ende Mai fertig saniert sein muss, weil bereits am 1.Juni eine Mieterin einziehen will. Ein Mann im Krankenhaus. Anrufe, Anfragen, Besucher. Katze, Hühner und Vögel, die versorgt werden wollen. Durstige Blumen, weil der heftige Frühjahrswind alles schrecklich austrocknet... Und Extraproben vom Chor für den Wettbewerb.

In meiner Wundertüte ist viel drin. Und seit ich ein neues Jahrzehnt begonnen habe, glaube ich: Manchmal etwas zu viel. Eigentlich bin ich doch Rentnerin, da sollte doch alles ruhiger werden, oder?

Heute habe ich zum ersten Mal meine BUND-Sitzung vergessen.
Aber die Welt ist trotzdem nicht untergegangen. ;-)

Echtes Aprilwetter mit Orkanböen und reichlich erhofftem Regen.
Es klappert und saust an allen Hausecken, Gießkannen, Tischdecken und Zweige fliegen durch den Garten. Da mag ich noch kein Osterbäumchen schmücken...

So stürmisch wie draußen geht es mir auch drinnen.
Das Haus muss noch für den Osterbesuch meines Sohnes mit Familie gereinigt werden, denn ein bisschen habe ich es wegen der vielen Arbeit draußen missachtet.
Viele Termine noch vor Ostern - ach, ich will sie lieber nicht alle aufzählen...
Eine unserer vermieteten (Altersversorgungs-)Wohnungen ist frei geworden und muss grundsaniert werden, damit sie zum 1. Juli wieder vermietet werden kann. Seufz...Da ist eine Menge Organisation der Handwerker nötig. Und Kleingeld...
Der Freundeskreis Asyl hat 12 neue Flüchtlinge zu betreuen, und auch ich muss erst lernen, welche Formalitäten nötig sind, wenn ich eine schwangere Flüchtlingsfrau zur Fachärztin bringen will. - Die Nachbarn verreisen, und wir übernehmen ihre Pflichten im Hühnerhaus. Und die kranke Nachbarin braucht auch gewisse Handreichungen.

Langweilig wird es hier nicht....

Husten, Rotznase, Halsschmerzen, Heiserkeit, Kopfweh.
Aua, bloß weil ich beim Arbeiten im Garten und 4° Außentemperatur an zwei Tagen keine Mütze aufhatte.
Selbst wenn ich finde, dass ich mit Mütze ziemlich dämlich aussehe, wird mir das nicht wieder passieren.
Manches war früher möglich...

Wir haben das große Glück, dass 30m von unserem Haus entfernt der einzige noch handwerklich arbeitende Bäcker des Ortes seine Backstube und seinen Laden hat.
Markus, ein kreativer Bäckermeister in langer Familientradition (sieben Generationen Bäcker!) entwickelt voller Freude neue Brotsorten und leckere Brötchen.
Einmal im Jahr in der Fassenachtszeit gibt es dann auch für wenige Wochen lecker mit Himbeermarmelade, Pflaumenmus oder Quark gefüllte Kreppel. Anderswo nennt man sie Berliner Pfannkuchen oder Krapfen.
Und in der kurzen Zeit muss ich dann auch gelegentlich Kreppel essen. Obwohl sie mir zwar schmecken, aber eigentlich gar nicht so gut bekommen, denn Schmalzgebackenes liegt mir lange und backsteinmäßig im Magen.
Wenn überhaupt, dann hole ich sie von meinem Bäcker.
Tradition ist eben Tradition.

Vier Waschkörbe Papier entsorgt. Wozu noch Informationen in Schriftform aufheben, wenn es doch das Internet gibt?

Gut, ich musste alles noch mal in die Hand nehmen. Und das dauert.
Vermutlich hätte noch mehr fort gekonnt. Aber wie das so ist mit Trennungen: Sie fallen nicht leicht.
Dabei habe ich das meiste Material schon lange nicht mehr angesehen. Nur die Zeitungsausschnitte über die BUND-Arbeit hebe ich auf jeden Fall auf. Es steckt zu viel Arbeit und Herzblut drin.

...hieß es in der Phoniatrie der Uniklinik. Also keine Stimmbandlähmung.
Das Filmchen mit der Aufnahme meiner Stimmbänder habe ich mir mit Interesse angeschaut. Wann kann man sich schon mal selber tief in die Luftröhre schauen?
Großes Aufatmen.

Üben Sie schön weiter mit Ihrer Therapeutin, empfahl der nette Arzt. Es wird schon wieder, nur Geduld.

Die braucht man auch. Alle 1-2 Tage zur Therapiestunde fahren ist aufwändig, zerteilt mir meine Tage und hindert mich daran, die Arbeit zu erledigen, die in Haus und Hof ständig anfällt.
Aber zumindest ist es eine gute Entschuldigung für ungeputzte Fenster und ungewaschene Wäsche...

Meine Kamera ist zurück. Und aus Kulanz hat die Reparatur nichts gekostet. Danke!
Und ein kleines gebrauchtes Notebook habe ich gekauft, damit nicht abends immer so ein Gerangel um den Platz am Computer nötig ist.
Ein bisschen langsam ist das Teil, schlecht für ungeduldige Menschen wie mich. Vielleicht lässt sich da noch was optimieren.
Aber komfortabler ist es schon als das Tablet, weil es eine echte Tastatur besitzt.
Jetzt gilt es, mühsam alle Favoriten auch hier zu speichern - ich will doch meine Lieblingsblogs rasch aufrufen können...!

Entzugserscheinungen wie vor zwei Jahren, als ich meine kleine Kamera auf der Wanderung verloren hatte.
Und jetzt ist die neue und noch viel leistungsfähigere Lumix schon eine Woche zur Reparatur.
Gestern am sonnig-nebligem Morgen habe ich auf dem Waldspaziergang so viele schöne Motive gesehen, dass meine Sehnsucht nach dem kleinen Zauberapparat riesig wurde. Nicht dass ich mir einbilde. eine gute Fotografin zu sein. Aber gelegentlich gelingt mir auch mal ein Foto, mit dem ich zufrieden bin.

Jetzt kann ich erst mal nur von Konserven leben...

Früher hätte ich ja nicht einmal gewusst, dass das ein Nerv ist.
Heute weiß ich sogar, wo er verläuft. Und dass er ganz schön weh tun kann...