Sonntag, 1. Januar 2023
Wird's besser, wird's schlimmer...
...fragt man sich jährlich.
Sein wir mal ehrlich:
Das Leben ist immer lebensgefährlich.

(Kästner, eines meiner Lieblingsgedichte)


Jahreswechsel zu zweit.
Von unserem Schlafraum im Dach bewunderten wir ein schönes Feuerwerk zu Silvester. Und ganz gratis, denn wir haben in den vergangenen Jahrzehnten noch niemals Geld für Böller oder Raketen ausgegeben.
Es scheint aber immer noch genug Geld für das Spektakel vorhanden zu sein.
Dazu laut den "Canto General" gespielt. Welch mitreißende Musik!

Gottlob gab es weniger Kanonenschläge, und auch der Qualm hielt sich in Grenzen. Unser ängstlicher Hund klebte förmlich an mir, während der Kater sehr gelassen in seinem Sessel ruhte.

Unsere Valentyna ist wieder für zwei Wochen in Polen bei ihren Enkelkindern. Wie wird es anderen Flüchtlingen aus der Ukraine gehen bei dieser Böllerei?

Hab mit dem Holzwurm überlegt, wie oft wir schon den Wechsel in ein neues Jahr gemeinsam gefeiert haben.
Wir kennen uns seit 1962, also können es 60mal gewesen sein. Unfassbar...

Gleich noch ein Kontrollgang durch die Scheune. Meine größte Sorge ist ein glimmender Irrläufer im Holzlager.

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Donnerstag, 22. Dezember 2022
Unser Weihnachtsdorf 2022


Jedesmal ein bisschen anders. Die Kinder in der Nachbarschaft warten schon immer drauf.

Dabei sind das eigentlich nur Zufallsformen: Balkenabschnitte vom Hausbau, alte Möbelfüße, Reste aus der Drechselwerkstatt des Holzwurms. Nur die Spitze des Minaretts wurde eigens gedreht.
Und die Menschen im Dorf muss man sich selber denken...

Euch allen ein frohes Fest!

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Freitag, 29. April 2022
Tonya, Olya und Anya
Großmutter (76), Mutter (53) und Tochter(31), wie unsere Wala auch aus Dnipro, sind jetzt Gäste bei unserer Tochter Frau Stella, nebenan.

Mit Hilfe einer dolmetschenden Freundin von Olga, sie wohnt in einem Nachbarort, haben wir uns alle im Garten bei Tee und Keksen und herrlichem Sonnenschein kennen gelernt. Viel Gelächter...

Die Großmutter sagte auf die Frage der Freundin, wie sie sich fühle: "Wie im Paradies".

Ich schäme mich. Wie wertvoll unser Alltagsparadies ist, wenn man eine Flucht hinter sich hat...

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Samstag, 2. Januar 2021
Jahreseintritt 2021
Ja, es war vergleichsweise ruhig an Silvester. Man konnte ja auch nur sehr eingeschränkt an Feuerwerksbatterien kommen. Für uns kein Problem, denn wir haben noch nie Feuerwerk gekauft, sondern immer das Spektakel vom Dachzimmer aus beobachtet, solange noch nicht die Sicht vernebelt war.

Relativ ruhig. Die Verquerdenker in 200m Entfernung und gegenüber hatten offenbar Böller-Vorratslager im Keller angelegt. (Und gestern lief der achtjährige Sohn des Nachbarn mit verbundener Hand herum...)

Unsere Luna fand die Schläge überhaupt nicht lustig und verkroch sich unter der Sitzbank in der Küche. Glücklicherweise ging es ja nicht allzu lange.

Wir haben mit den WG- Partner:innen unserer Tochter ein Glas gehoben und dabei die Feuerwerksmusik gehört. War eine schöne Alternative.

Allen hier ein gutes Jahr!

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Dienstag, 28. April 2020
Wenn das Leben so weitergeht...
...dann darf ich mich auch in Coronazeiten nicht beklagen.

Gestern konnte ich auf ein dreiviertel Jahrhundert Lebenszeit zurückblicken. Wer wäre nicht dankbar, wenn diese Zeit nur wenig und vorüber gehenden Kummer und vergleichsweise begrenzte gesundheitliche Beeinträchtigungen bereit hielt? Dafür aber viel buntes Leben, spannende Aktivitäten und ein liebens- und lebenswertes Umfeld, bevölkert mit engagierten und spannenden Menschen bot?
Und das alles in hierzulande friedlichen Zeiten?

Ich weiß, dass ich mich glücklich nennen darf.
Und das ist wahrlich nicht mein Verdienst...

Dank an alle, die mich in dieser langen Zeit stets oder eine Wegstrecke lang begleitet haben. Und auf die ich mich stützen kann: Meinen Holzwurm, meine Kinder, alle weiteren Mitglieder der weitläufigen Familie, eine große Zahl guter, zugewandter und verlässlicher Freunde und Freundinnen und liebe Nachbarn.

Was braucht ein Mensch denn mehr...?

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Mittwoch, 18. März 2020
Mein Pyrolyse-Kocher
Mein selbst gebauter Holzgas-Kocher aus zwei Edelstahl-Treteimern (5 und 12 Liter) hat seine Bewährungsprobe glänzend bestanden! In der inneren Brennkammer verbrannten die kleinen Holzstücke und Ästchen mit Power und nahezu rauchfrei. Und die kleinen Kartoffeln im Topf auf der äußeren Röhre waren nach 10 Minuten gar.
Bloß der Topf war außen rabenschwarz und das Kochwasser fast verdunstet. Beim nächsten Mal nehme ich viel weniger Holz.)
Und Holzkohle für meine TerraPreta-Erde bleibt auch übrig.







Anleitungen gibt es im Netz zuhauf. Die für meinen Kocher wurde von zwei Österreicherinnen bei youtube vorgestellt. Einfach, mit wenig Aufwand nachzubauen und dazu sehr schön.

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Samstag, 6. Juli 2019
Grüppchen und Gruppen
Immer ist bei uns was los. Mein Chor, etwa 35-40 Seelen,
die Aktiven unserer BUND-Gruppe, diesmal 10,
sechs ehemalige Kollegen, eine Arbeitsgruppe Biodiversität mit fünf Personen, heute ein Schlafgast, morgen drei Drechsler... Die Nachbarn mit jetzt acht Kindern zwischen knapp 2 und 11 Jahren.
Alle gerne bei uns.
Für die Kinder hängen zwei Schaukeln im Nussbaum - das lockt.
Und sonst ist es wohl nicht zuletzt der gute Apfelwein vom Holzwurm...

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Dienstag, 1. Januar 2019
Arme Kerle...
Ein wunderschönes Feuerwerk zum Jahresbeginn! Von unserem Dachzimmer bestaunten wir die vielfarbigen Kaskaden und Sternregen, bis der Feinstaub alles zudeckte.
Wenn bloß nicht der Kanonendonner so laut und schrecklich wäre!
Kann mir mal jemand erklären, welche Glücksgefühle bei Männern (Frauen grausen sich davor,so meine Erfahrung)durch Dutzende von Kanonenschlägen ausgelöst werden? Die doch sofort an die Berichte aus Kriegsgebieten erinnern? Und die jedes Jahr abgerissene Finger, verletzte Augen und mehr zur Folge haben?

Mein Holzwurm und ich haben nie eine müde Mark für Sylvesterknaller ausgegeben. Brot statt Böller.

In unserer "Kinderzeit" gab es dann maximal Wunderkerzen, Knallerbsen und Sonnenräder...

Aber vielleicht ist der Wunsch nach ordentlichem Getöse ja stark in männlichen Genen verankert. (Mammuts mussten in einen Abgrund getrieben und böse Geister mussten abgeschreckt werden.)

Unser Sohn jedenfalls hat sich in einem gewissen Alter sein Feuerwerk selber gebastelt. Und ist dann beruflich auch unter anderem ein sehr verantwortungsbewusster Pyrotechniker geworden.
Vor Polenböllern hat er einen Heidenrespekt, weil er von ihrer Gefährlichkeit weiß.

Unsere Haustiere haben sehr unterschiedlich reagiert.
Kater Merlin hat sich schlafend gestellt. Unsere Hündin Luna aber war ein zitterndes verängstigtes kleines Wesen, das kaum zu beruhigen war.

Aber schönes Feuerwerk hat schon was, das gestehe ich zu.

Ein gutes neues Jahr euch allen!

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Donnerstag, 20. Dezember 2018
Wir lassen uns nicht überrollen
Geschenke gibt es bei uns nicht.

Außer dem 2.Hand-Überraschungspaket an meine Schwester. Dafür muss ich nichts kaufen, sondern nur in den reichhaltigen Beständen von gern gelesenen Büchern, gern getragenen Accessoires, Selbstgemachtem oder irgendwie bei uns gelandeten Nützlichkeiten suchen.

Und außer Zeit-Geschenken, die im Laufe des neuen Jahres eingelöst werden. Kino oder Konzert, kleine Ausflüge und ähnliches, ganz nach dem Wunsch des Beschenkten...

Es gibt also nichts, wofür ich mich in das Lichtermeer da draußen oder in das Gedrängel in den Einkaufszentren stürzen müsste.

Nur zum Bioladen, zum Bäcker und zum Gemüsehändler muss ich. Denn lecker gekocht wird für und mit unseren erwachsenen Kindern auf jeden Fall!

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Montag, 13. August 2018
30 Männer an Kultmaschinen
Für knapp drei Tage war hier richtig was los!
Der "Heylige Haufen" traf sich bei uns. Männer aus Deutschland, Italien, Holland. Nicht besonders fromm, aber alle Besitzer von alten schweren Heyligenstädt-Drechselmaschinen, Made in Gießen vor etwa 70 Jahren. Die wurden nach dem Krieg nur für kurze Zeit und in begrenzter Stückzahl gebaut, und sind daher rar, kultig und begehrt.

Es wurde gegessen. Und getrunken. Und gelästert.
An acht Maschinen konnte auch gearbeitet, über Techniken und Spezialwerkzeuge diskutiert und mitgebrachte Arbeiten der Teilnehmer kritisch bewertet werden.





Auch so manches große Holzstück wurde zerlegt.

Große Gefäße und Objekte sowie ihre Entstehung kenne ich ja vom Holzwurm. Umso mehr faszinierte mich die Arbeit des "Mini-Drechslers", der auf einer kleinen mitgebrachten Maschine mit winzigen selbst hergestellten Werkzeugen (ähnlich denen vom Zahnarzt) zeigte, wie Drechseln im Puppenstubenformat geht. Er baut auch winzigste Musikinstrumente, beispielsweise eine kleinfingerlange Gitarre, die mit einem Plektrum auch tatsächlich bespielt werden kann...


Was man hier nicht sehen kann: Überall hängen an diesem Werkstück millimeterkleine "gefangene" Ringe, vom 10mm Rundstab abgedreht.

Unser Ambiente sah nach kurzer Zeit sehr rustikal aus. Aber ich hatte die Anweisungen, nicht meinem ästhetischen Empfinden zu folgen und ordnend einzugreifen. Vermutlich haben sich daher alle starken Kerle recht wohl gefühlt...





Das Chaos klärte sich dann auch vor der Abreise.
Und tatsächlich: Auch mir hat es Spaß gemacht!!

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