Mittwoch, 2. Dezember 2009
Hello Dolly
Amüsant und gekonnt gespielt, gesungen und getanzt. Mit einer sexy Barbara Ferun und einem reifen Ilja Richter (den ich in jungen Jahren nicht leiden konnte, seine überkandidelte Art hat mich unheimlich genervt), der sich als ein recht guter Schauspieler, Sänger und Tänzer bewies.

Bloß das Musical selbst hat mich etwas enttäuscht. Außer dem Titelsong enthält es irgendwie keine eingängigen Melodien.

Aber einem geschenkten Gaul....

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Dienstag, 15. September 2009
Dialog vom Feinsten
Gestern abend: So ein temperamentvolles Zusammenspiel zweier interessanter Menschen haben wir nicht oft erlebt! Wie sie sich die Bälle zuspielten, wie faszinierend sie improvisierten, wie die eindrucksvollen solistischen Fähigkeiten im Duett noch verstärkt wurden...!

Nein, nicht das TV-Duell von Angela und Frank-Walter ist gemeint.
Das habe ich den Millionen von Zuschauern getrost alleine überlassen.

Der Holzwurm und ich hatten das Glück, in einem sehr viel kleineren Kreis zwei unglaublich begabte Musiker kennen zu lernen, die virtuos ihre Instrumente beherrschten und das Publikum mitrissen.
Eine ungewöhnliche Kombination: Cello und Akkordeon. Tango meets Jazz...

Cello mag ich immer schon. Aber so hinreissend wie von Christopher Herrmann gespielt - gezupft und geschlagen, aber natürlich auch gestrichen - so habe ich das Instrument noch nie gehört!
Und "Quetschkommode"...Zu meinen Lieblingsinstrumenten gehörte es nie. Aber welch ein unglaubliches Instrument, wenn es so meisterhaft beherrscht wird wie von Veronika Todorova.

Die beiden würde ich immer wieder wählen...!

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Sonntag, 23. August 2009
Bilder einer Ausstellung


Zwei Tage der offenen Werkstatt beim Holzwurm. Mehr als 150 Menschen kamen, sahen und kauften auch.





An drei großen und einer kleinen Drehbank zeigten der Holzwurm und einige seiner Kollegen ihre Künste.

Hier wird eine fußbetriebene Wippdrehbank installiert.
Unser Nussbaum hatte wichtige Aufgaben dabei zu erledigen. Sein Ast war die "Feder" und zog das Antriebsseil immer wieder in die Höhe.
Wie gut, dass die Nüsse noch nicht reif sind, sonst lägen längst alle am Boden.



Meine künstlerische Anordnung ist hier schon ganz gewaltig gestört. Holz muss man eben begreifen, um es zu verstehen...

Nun sind wir fußlahm und todmüde.

Allerdings muss ich noch mein Köfferchen packen, denn morgen früh fahre ich nach Hamburg...

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Donnerstag, 29. Januar 2009
Probevorlesung
In der nicht allzuweit gelegenen kleinen Universitätsstadt fanden Schnupper-Vorlesungen statt.
Unsere Enkeltochter, jetzt in der 12 Klasse, war gestern ganz begeistert von einer Anglistik- Einführung zurückgekehrt.
Heute besuchten wir beide gemeinsam eine Einführung und Probevorlesung in Kunstgeschichte.

Lauter hübsche junge Frauen (naja, ich nicht ganz so jung ) und ein einziger, an Akne leidender Jüngling versuchten, sich ein Bild vom Fach und seinen Berufschancen zu machen.

Für mich wäre es ja nur noch Hobby - aber Lust hätte ich schon auf mehr Kunstgeschichte.
In fortgeschrittenem Alter kann man doch schon recht viel Stoff einordnen, habe ich festgestellt.
(Mein Wunsch-Studium der Vor- und Frühgeschichte mit Ethnologie und Pädagogik hat ja aus Geld- und Kinderbetreuungsmangel nicht stattgefunden. Sonst wäre ich jetzt ja vielleicht Museumspädagogin...)

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Montag, 7. Juli 2008
Familien-Vernissage
In den wunderschön restaurierten Räumen eines historischen Hauses aus dem 17. Jahrhundert fand heute die Eröffnung einer Kunstausstellung statt.




Beteiligt an der Ausstellung:

Der Holzwurm mit seinen Arbeiten.





Unsere Enkeltochter (16) mit Bildern und ihrer Arbeit "Schlüsselkind", geschweißt aus Fundstücken vom Schrottplatz (unter technischer Anleitung des Holzwurms).




Die andere Großmutter unserer Enkeltochter mit Keramiken in Raku-Technik.




Und deren Tochter mit Fotos, die wunderbar die vielfältigen Formen von Rost eingefangen haben.




Eine künstlerisch begabte Familie, nicht wahr?

Fortsetzung folgt. Bei uns tummeln sich familiär noch mehr Künstler...

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Mittwoch, 16. April 2008
Funde
Von einer alten Dame habe ich etliche Bücher geerbt.

Darunter ein schlichtes Heft aus dem Jahre 1894, Verlag von J.Hörning, Heidelberg.
Der Titel "Tag und Nacht", Gedichte von Alfred Mombert.

Eigentlich kann es niemand richtig gelesen haben, denn die Seiten waren noch gar nicht aufgeschnitten.
Schwabacher Frakturschrift in der Rechtschreibung vor der ersten Reform 1906 (Thränen vor dem Thore...) mit hübschen Initialien und kleinen Vignetten.

Die Gedichte? Kinder ihrer Zeit...
Manche kann man nicht ohne ein leichtes Lächeln lesen.
Aber etliche haben ihren Reiz, finde ich:


Halb im Traum

Mein Herz weiß nicht den jungen Lenz zu tragen,
der plötzlich über Nacht
in grüner Wunderpracht
sein Zelt sich vor dem Thore aufgeschlagen.

Mißtrauisch ist es heut hinausgegangen
und suchte halb im Traum
an jedem grünen Baum
die gelben Blätter, die vom Herbste hangen.



Oder auch dieses, bei dem mich nur der Reim der letzten beiden Zeilen ein wenig verwundert.


Nächte

Ich bin erschrocken
in deinem Arm erwacht,
du glättest mir lachend die Locken:
" Das war eine stürmische Nacht."

War eine von jenen Nächten
an die man sich rasend klammert,
so oft der Leichenkarren
durch die Gassen rumpelt.

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Donnerstag, 14. Februar 2008
Kultur am Rhein
Gestern stand natürlich nicht nur ein Festmenü auf dem Tagesprogramm.

Freund Pitti hatte alle Freunde in einen Bus verfrachtet und an den schönen Rhein fahren lassen, in das Hans-Arp-Museum in Rolandseck. In dem sehenswerten lichten Museumsneubau von Richard Meier, oberhalb vom stilsicher restaurierten (Kunst-)Bahnhof Rolandseck gelegen, genossen wir eine Führung durch den Direktor des Museums, einem Cousin des Geburtstagskindes. Er verstand es, mit Temperament den Gästen das Werk von Hans Arp und Anselm Kiefer und weiterer ausstellender Künstler nahe zu bringen.















Eine ungewöhnlich anregende Geburtstagsfeier für alle Sinne....

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Montag, 21. Januar 2008
Kultur und Kohl
Unser jährliches Familienessen -und zwar traditionell bremischer Braunkohl mit Pinkel - lockt aus dem Taunus und aus Hamburg Familienmitglieder aus drei Generationen zum Rest der Familie nach Bremen.

Leckeres Essen und geistig hochstehende Getränke und Gespräche verschönen die rund sieben gemeinsamen Stunden im behaglichen und geräumigen Haus unserer Nichte.

Dazu ein Tag Paula (Modersohn-Becker), welcher in Bremen zwei hinreissende Ausstellungen anlässlich ihres hundertsten Todestages gewidmet sind.
Und dann noch eine Sonderausstellung über "Luxus und Dekadenz am Golf von Neapel" mit aufregenden archäologischen Funden, auch aus Pompeji!

So viel geballte Kultur.....
Macht wieder mal einfach nur zufrieden.
Und Essen ist doch auch Kultur, oder?

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Montag, 31. Dezember 2007
Wünsche für ein sinn-volles Leben
Lasst Lärm um uns sein:
Singen, Jubeln, Kinderschrei'n.
Lasst es richtig fröhlich krachen.
Füllt die Welt mit lautem Lachen.

Lasst Farben um uns blüh'n,
Knallorange und Rot und Grün.
Füllt die Welt mit hellem Licht:
Auf blauen Himmel freie Sicht!

Lasst Düfte um uns schweben,
Feine Aromen voller Leben,
Hauch von Blumen, Obst und Wein -
Atmet tief die Fülle ein.

Lasst es Euch gut schmecken:
Brot, Bonbons, Rosinenschnecken,
Tofu oder Curry-Wurst
Und ein Bierchen für den Durst.

Lasst Euch einmal fassen,
Einfach nur berühren lassen.
Fühlt die Wärme einer Hand,
Die den Weg zu Eurer fand.

Lasst das schöne um Euch sprießen,
Lasst uns diese Welt genießen.
Taucht tief in das Leben ein,
Bewahrt Euch das Bescheidensein.

Lasst mal Stille um uns weben,
Feines Schweigen einfach schweben.
Füllt das Leben mit Gewinn:
Mit Ideen, Liebe, Sinn.


Unserem alten Freund Thomas Lünendonk ein Dankeschön, dass ich sein Gedicht hier verwenden darf.
Und allen Besuchern von Klein-Bloggersdorf liebe Grüße und die besten Wünsche für ein glückliches neues Jahr 2008!

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Freitag, 28. Dezember 2007
Letzte Bilder
Heute haben wir mit unserer großen Enkeline die Ausstellung mit den "Letzten Bildern" des vor 1 1/2 Jahren viel zu früh verstorbenen Robert Gernhardt besucht.
Eine Freude, andere Menschen vor denselben Bildern leise auflachen zu hören, in vergnügte, in grinsende Gesichter zu schauen - beim Anblick frecher, fantasievoller, kluger, bildungsbeladener, tief- und hintersinniger Zeichnungen und Texte.
Welch ein begabter Dichter, welch wunderbarer Zeichner...

(Ich gestehe hier mal ganz heimlich: Wenn ich nicht meinen Holzwurm hätte... vielleicht hätte ich mich Robert Gernhardt nach dem Tod seiner ersten Frau, die den gleichen seltenen Vornamen trug wie ich, zu Füßen geworfen...zumal er dann wieder eine Frau mit dem gleichen Vornamen geheiratet hat... Bloß wäre ich dann ja schon Witwe, oh nein...)

Aber wer kann denn diese Lebensklugheit übertreffen:

Ihm gesagt

In jeder Frau da steckt
ein Sexualobjekt.
Das muss der Mann erwecken
sonst bleibt es in ihr stecken.

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