Sonntag, 3. April 2016
Flüchtlinge
Ein Aufruf von 1945. Gefunden im Freilichtmuseum Hessenpark.

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Dienstag, 15. März 2016
Nicht alternativlos
Meine Fachärztin wird es verschmerzen, dass ich nun nicht mehr zu ihr gehe. Sie wird jetzt ja ohnehin nicht mehr so viel Zeit für ihre Patienten aufbringen können,
schließlich ist sie am Sonntag für die "Alternativen" in den Kreistag eingezogen. Für die Partei, die auch auf Menschen schießen lassen würde, im Namen der inneren Sicherheit.
Bloß fühle ich mich dabei nicht mehr so sicher...
Da habe ich mir doch lieber gleich meine eigene Alternative gesucht.

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Montag, 1. Februar 2016
Abschied von Andreas Buro

Andreas Buro mit seiner Frau Rotraut und dreien seiner vier Kinder, etwa 1977

Am 19. Januar ist Professor Dr. Andreas Buro, der Träger des Aachener und des Göttinger Friedenspreises, im Alter von 87 Jahren gestorben.
Gestern mussten wir uns bei einer bewegenden Trauerfeier von ihm verabschieden. Ein großartiger, kluger und besonnener Mensch, der sein ganzes Leben lang unermüdlich für den Dialog unter den Völkern und für friedliche Konfliktlösungen warb.

Über vierzig Jahre waren wir Freunde und Weggefährten und uns im Friedensnetz Taunus, aber auch privat, verbunden. Bei wie vielen Veranstaltungen, Demonstrationen, Ostermärschen hat er seine Stimme erhoben! Die Friedensbewegung verdankt ihm unendlich viel.
Gerade jetzt, angesichts der vielen Krisen auf der Welt, wären seine politischen Analysen und seine Lösungsvorschläge so wichtig.


Ostermarsch 1983 im Hintertaunus. Andreas mit Transparent. Mich sieht man ganz rechts.

Danke, Andreas. Wir vermissen dich...





Eine Antwort der Kooperation für den Frieden zu der Diskussion über das Gedicht von Günter Grass - mit den Worten des Friedens- und Konfliktforschers Andreas Buro, ebenfalls in Form eines Gedichtes.

06. April 2012

Schon lange haben wir über die Drohungen aus dem Iran-Konflikt gesprochen,
haben Vorschläge gemacht,
wie eine friedliche Lösung erreicht werden könne
und die Maulhelden um Mäßigung
und Vernunft gebeten.

Die Antworten von oben waren eindeutig:
Alternativlos sei die Politik der Sanktionen;
Die ultima ratio des Militärschlages dürfe nicht ausgeblendet werden;
Der Iran sei von der Achse des Bösen hinab zustürzen.
Friede würde nur sein
durch eine Politik der Stärke.

Durch die Worte hörten wir schon
das Krachen der Bomben,
das Stöhnen der Getroffenen,
die Verherrlichung des blutigen Sieges durch die Machtpolitiker
und die Heldenreden der meist überlebenden Generäle.

Was für ein Frieden!
Wir denken an Irak und Afghanistan,
manche auch noch an Vietnam,
an die Folteropfer der Generäle in Lateinamerika,
an die Stellvertreterkriege in Afrika
an das Verhältnis von 9 zu 1
der Zivilen Opfer zu den toten Soldaten oder
den Kollateralschäden zu den angeblichen Helden.

Günter Grass hat vor Krieg gewarnt,
Israel als eine Gefahr für den Weltfrieden bezeichnet.
Wir hätten auch die USA, die Erfinderin der Achse des Bösen, genannt,
aber auch die vielen arabischen und islamischen Staaten,
die mit der Kalaschnikow spielen
und aktuelle Konflikte anheizen.

Wir hätten noch auf die Gewaltsucht vieler herrschenden Kräfte gedeutet,
auf ihre Unfähigkeit, ja sogar Unwilligkeit, Frieden zu stiften.
Wir hätten auf die vielen Industrien des Todes verwiesen
und auf ihre glänzenden Geschäfte.
Wir vergessen auch nicht die Produzenten der Verklärung von Krieg:
Humanitäre Interventionen mit etwa 50 000 Toten in Libyen!
und auch nicht die Umarmungen aller getreuen Diktatoren durch die westlichen demokratischen Regierungen.

Schlammschlachten zur Abwehr der Lyrik von Günter Grass,
über seine SS-Zugehörigkeit als 16-jähriger Jugendlicher,
sein angeblich gestörtes Verhältnis zu Israel,
oder gar zu dem Versmaß seines Gedichtes
sollen von seiner Botschaft ablenken:
Keine Politik, die zu einem Krieg im Iran-Konflikt führen kann!

Wir aus Friedensbewegung und Friedensforschung
fordern zum großen Wettbewerb auf,
um eine friedliche Lösung,
um einen Nichtsangriffspakt zwischen den Kontrahenten
und die folgende Aufhebung aller Sanktionen,
um Kontrolle der nuklearen Bestrebungen durch die IAEA,
um die Schaffung einer atomwaffenfreien Zone in Mittel- und Nahost,
um die Eröffnung eines regionalen Dialogs für Sicherheit und Zusammenarbeit
zur Entfaltung von Vertrauen und zum Abbau der Konfrontation
zugunsten von Kooperation der Völker und Staaten.
Deutschland könnte dazu beitragen.
Günter Grass hat dazu beigetragen, diese Aufgabe wieder auf die Tagesordnung zu setzen.
Danke!

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Freitag, 1. Januar 2016
Wünsche, auch für 2016
von Peter Rosegger (1843-1918)

Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit,
Ein bisschen mehr Güte und weniger Neid,
Ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass,
Ein bisschen mehr Wahrheit - das wäre doch was!

Statt so viel Unrast, ein bisschen mehr Ruh`,
Statt immer nur Ich, ein bisschen mehr Du,
Statt Angst und Hemmung, ein bisschen mehr Mut
Und Kraft zum Handeln - das wäre gut!

Kein Trübsal und Dunkel, ein bisschen mehr Licht,
Kein quälend Verlangen, ein bisschen Verzicht,
Und viel mehr Blumen, solange es geht,
Und nicht erst auf Gräbern, da blüh`n sie zu spät!





Diese Wünsche sind immer noch aktuell, nicht wahr?

Hoffen wir für alle Menschen dieser Erde, dass die gewaltigen und gewalttätigen Verwerfungen ein glimpfliches Ende finden. Dass aus den Ruinen Neues entstehen kann. Dass mehr Gerechtigkeit und kein Hunger den Alltag der Menschen beherrscht. Dass Religion Privatsache wird und nicht Waffe oder Vorwand ist. Dass....--ach, wie viele Wünsche habe ich noch für das neue Jahr...!

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Freitag, 4. September 2015
Unsagbar traurig
Es zerreißt mir das Herz, wenn ich sehe, was Menschen anderen Menschen antun.
Die Nachrichten und Bilder von Menschen auf der Flucht, die ständigen grauenhaften Unglücksmeldungen und der Umgang mit den Verzweifelten und Traumatisierten, die dem Grauen entkommen sind, bringen mich zur Verzweiflung.
Manche Diskussion um Geld und rechtliche Fragen kann ich nicht mehr nachvollziehen. Was ist denn wertvoller als ein Menschenleben?
Uns geht es doch so gut, wir haben uns mehrheitlich sehr komfortabel in unserem immer noch vergleichsweise reichen Europa eingerichtet. Und liefern weiterhin die Waffen, vor denen Millionen nun fliehen müssen.
Aber die Konsequenzen mögen wir uns nicht zumuten?

Nebenbei:
Wer garantiert uns, dass nicht auch wir zu Flüchtlingen werden könnten? (Es braucht ja nur ein Atommeiler zu verunglücken, wie wir wissen...)

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Mittwoch, 7. Januar 2015
Auch ich...
...bin Charlie.


Und ich will Vielfalt statt Einfalt. Ein buntes tolerantes Europa, in dem man auch über Nonsens lachen kann.
In dem Satire alles darf.
Religion ist Privatsache und darf nicht zu einer Waffe werden. Auf keiner Seite.
Es ist kein Gottesstaat und kein christliches Abendland, was zu verteidigen wäre. Nur die Würde jedes einzelnen Menschen auf dieser Welt.

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Donnerstag, 27. November 2014
Zivilcourage
Würde ich mich einmischen oder versuchen zu helfen, wenn ich beobachte, dass jemand in Bedrängnis ist? Ich denke immer noch: ja.

Es kann gefährlich sein. Eine junge Studentin hier aus der Region, die zwei anderen jungen Frauen helfen wollte, wird das mit ihrem Leben bezahlen. Morgen wird man die Apparate abstellen, die nach ihrem Hirntod noch gewisse Funktionen aufrecht erhalten. Sie wird an ihrem 23 Geburtstag sterben. Erschütternd...
Sie ist nicht das erste Opfer von Gewalttätern. Auch Männer haben schon als Streitschlichter ihr Leben gelassen.

Meine Nichte hat vor zwei Jahren ebenfalls spontan reagiert, als sie um Mitternacht aus einem Park Schreie hörte und zu Hilfe eilte: Sie wurde verprügelt...
Das war schon ein Schock. Und sicher wäre es besser gewesen, die Polizei anzurufen, statt selber helfen zu wollen.

Aber wenn sich nun alle aus Angst davonschleichen und die Augen schließen, wenn sie Gewalt an einem Mitmenschen beobachten: Wie schrecklich wäre dann unsere Welt?

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Mittwoch, 13. August 2014
Hoffnungsschimmer für Kamal
Knapp 21 Jahre alt, aus Syrien vor dem Krieg geflohen,
sucht er seit vielen Monaten eine kleine Wohnung.
Er besitzt eine Aufenthaltsgenehmigung, also einen gesicherten Status.
Aber er spricht die deutsche Sprache noch nicht gut genug, um sein in Syrien begonnenes Studium fortsetzen zu können. Und schon gar nicht, um das Wiehern des Amtsschimmels zu verstehen.

Seit ein paar Monaten habe ich die "Patenschaft" für ihn übernommen.

Heute haben wir endlich eine kleine möblierte Wohnung
gefunden. Eine Rarität in unserem Landkreis mit den vielen Millionären,
dass sie auch noch 50 Euro unter der Grenze liegt, die das Jobcenter zu zahlen bereit ist.
Penibel saubere deutsche Gemütlichkeit mit viel Nippes...
Aber wenn das Jobcenter seinen Segen gibt, kann Kamal aus der dreckigen Notwohnung endlich ausziehen.
Sein Deutschintensivkurs beginnt in Kürze, und vielleicht findet er ja auch eine Arbeit.

Sechs Stunden mit insgesamt etwa 60 km Autofahrt, lange Gespräche mit dem Vermieterehepaar, ermüdende Telefonate und Besuch auf Ämtern...
Wenn es unseren Freundeskreis Asyl nicht gäbe: Wie hätte der junge Mann diese auch für mich sehr komplizierte Organisation bewältigen können?

Also, liebe Freunde:
Werdet Pate für Flüchtlinge.
Seid Menschen. Es kann auch eure Enkel treffen.

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Samstag, 5. Juli 2014
Fußball-WM 1954
Meine Eltern hatten 1949, nach der Rückkehr meines Vaters aus englischer Kriegsgefangenschaft, zuerst eine Werkstatt und schließlich ein kleines Radio- und Fernsehgeschäft aufgebaut.
Mit dem Wirtschaftswunder wuchs es. Aus der Kellerwerkstatt zogen meine Eltern in einen kleinen barackenähnlichen Laden. Und als es dort zu eng wurde, erweiterte man die Fläche durch das Zumieten eines Nachbarladens. Schließlich irgendwann wagten meine Eltern den Sprung in einen Neubau am Bremer Bahnhof.

Über die 30 Jahre, die dieses Geschäft existierte, hat meine Mutter nach dem Tod meines Vaters und dem Verkauf der Firma eine Chronik zusammengestellt.
Und hier habe ich die Fotos gefunden, die von der Fußball-WM 1954 - vor genau 60 Jahren - berichten.
Mein Vater hatte vor dem Laden Lautsprecher aufgebaut und übertrug die Radioberichterstattung ins Freie. Und im Laden liefen zwei oder drei der kostbaren Fernseher, die etwa ein halbes Jahresgehalt kosteten, und machten das "Wunder von Bern" sichtbar. Eine Sensation!






Meine Mutter im Vordergrund stellt gerade die Apparate ein. In den Anfangszeiten des Fernsehen war viel Schneegestöber zu sehen, denn es fehlten noch die großen Verstärker-Antennen, die das Bild von den großen Sendezentren übertrugen.



Zuhause im Wohnzimmer meiner Eltern - die als Händler natürlich früh einen Fernsehapparat besaßen - hatten sich etliche Verwandte und gute Bekannte eingefunden und verfolgten das Spiel bei Salzstangen und Bier mit großer Spannung sozusagen vom Logenplatz aus.
Ich war neun Jahre alt, und dieses Ereignis mit einem Sieg auf internationaler Bühne war für mich so eindrucksvoll, dass ich es bis heute nicht vergessen habe...

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Dienstag, 20. Mai 2014
Weidenhaus, nächste Bauphase
Vor einem Jahr wurde das Weidenhaus errichtet.
Eine "Filmkameradin" hat über die gesamte Aktion einen
sehr unterhaltsamen Dokumentarfilm gedreht.

Der Ausbau des Hauses geht inzwischen weiter. An zwei Seiten der Kuppel entstehen Anbauten.






Und eine Möblierung gibt es inzwischen auch.
einen der Sessel habe ich auch geflochten - das hat richtig Spaß gemacht!




Und um das ganze Gelände wird auch ein Weidenzaun gezogen.

Die Fotos sind schon ein paar Wochen alt. Inzwischen ist das Weidenhaus sehr viel grüner...

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