Samstag, 6. Februar 2010
Gang in der Dämmerung
In der "blauen Stunde" zwischen Tag und Nacht laufe ich fast immer allein mit meinem Hund durch die Felder. Die meisten Hundehalter haben ihren Gang schon absolviert.
Einen wunderbaren Blick hinunter auf den Ort und dann wieder hinauf zur Höhe - wie der Taunus ja seit jeher eigentlich genannt wurde -, ist mir aber eher im Sommer gegönnt, nach sonnigen wolkenlosen Tagen.

Heute verschwand die Landschaft im Nebel, der die gleiche Farbe wie die schneebedeckten Felder zeigte.
Eine zartgraue gezackte Linie wies den Übergang von Feld zu Himmel nur dort, wo Hecken die Felder besäumen. Stille. Die Natur in Watte verpackt.

Der Ort war heute nur an dem orangefarbenen Schimmer zu erahnen, den die Straßenlaternen in den Nebel ausschickten und der sich in den Abermillionen Wassertröpfchen am Himmel spiegelte.

Niemand begegnete uns auf den dunklen Bändern der schneegeräumten Feldwege. Finstere Gestalten am Wegesrand verwandelten sich im Näherkommen in Apfelbäume, zum Rhythmus meiner Schritte standen die groben Zaunpfähle Spalier.

Eine verzauberte Welt.

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ach, frau siria sie sind sehr mutig! ich hätte furchtbare angst nachts so seelenallein durch die felder zu ziehen. der hund kann ja einen auch nur bedingt beschützen...
ich kriege schon schweißausbruche, wenn jemand abends auf dem gehsteig hinter mir geht und schatten wirft...boah!

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Bin ich mutig? Eigentlich habe ich wenig Ängste, weil ich glaube, dass es mehr gute als schlechte Menschen gibt und ausgehungerte Wölfe oder Bären hier noch nicht gesehen wurden...
Mein Adrenalin steigt allerdings im Auto auf vereister oder verschneiter Straße, weil ich mich immer möglichst davor gedrückt habe, bei solchem Wetter zu fahren. Und daher habe ich nicht viel Übung darin. Und das verunsichert mich eher als ein Spaziergänger im Dunkeln.

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