Donnerstag, 17. März 2011
Apokalyptische Reiter
Auf unserer Insel hatten wir ja nur sehr wenig Information über die grauenhaften Ereignisse in Japan bekommen können.

Seit zwei Tagen zurück verfolge ich herzklopfend die Entwicklung und zittere und bange ich mit den betroffenen Menschen in Japan mit. Die Bilder menschlichen Leides nach dem Erdbeben und dem Tsunami gehen mir nicht aus dem Kopf.

Und ich bin über die menschliche Hybris so unsagbar traurig, die die nachfolgende Atomkatastrophe möglich gemacht hat.

Über den spontanen Opportunismus unserer Bundesregierung bin ich ebenso unsagbar zornig.

Diese Worthülsen, die Merkel & Co aus den Zähnen fallen...
Was bitte soll sich denn nach Fukushima an neuen Erkenntnissen ergeben haben?
Wieso kann man auf einmal "Undenkbares" doch denken? Welche Geldscheingröße hat denn bisher die Denkblockade ausgelöst? Und wieso sind unsere achsosicheren AKWs plötzlich vielleicht doch nicht ganz so sicher?

Ganz sicher ist nur, dass sich da eine Gruppe von Landesfürsten über die Wahlen retten will. Und hofft auf das schnelle Vergessen, um dann weiter zu machen wie bisher.
Es wird ihnen nicht gelingen...!
Es darf ihnen nicht gelingen...!

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Sonntag, 6. März 2011
Kackbraune Hymne
Von den Jüngeren in unserem Lande kennt wohl kaum einer dieses Marschlied aus unseliger, gottlob kurz nach meiner Geburt vergangener Zeit, welches mit der unfrommen und größenwahnsinnigen Vorstellung endet, dass uns heute Deutschland und morgen die ganze Welt gehören werde.
Vielleicht steht es sogar auf einem Index.

In historischen Filmwochenschauen kann man es gelegentlich noch hören - so habe ich die Melodie und den Text in meinem musikalischen Gedächtnis abgespeichert.

Gestern am Rande des Fastnachtszuges in unserem Ort hörte ich es voller Entsetzen, gespielt von einer Trompete.
Den Bläser habe ich nicht sehen können.

Bestimmt fühlte der sich sicher in der Menge junger Leute, die das Lied nicht mehr kennen. Oder wenn sie es kennen, darüber feixen, dass ihnen schon keiner die Ohren lang ziehen wird.

Leider, leider gibt es auch bei uns einen kackbraunen Rand, der schon mal bei Festen den Führer hochleben lässt und debile Parolen absondert. Und stolz ist, deutsch zu sein...Vor allem mit einigen Litern Bier im Schrumpfhirn unter der Glatze.

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Freitag, 18. Februar 2011
Vereinsleben
Zu dem gehören auch die Jahreshauptversammlungen.
Heute war so eine.

Da kann es einerseits passieren, dass ich mich langweile, wenn in epischer Breite das ganze vergangene Jahr des Vereins noch einmal von hinten bis vorne gespiegelt wird. Ich gucke eben lieber nach vorne.

Andererseits ist natürlich interessant, die immer wiederkehrenden Diskussionsbeiträge zu verfolgen, in denen über zu wenig oder auch zu viele, über wunderbare oder nicht die richtigen gemeinsamen Aktivitäten gestritten wird und die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der ebenso unterschiedlichen Vereinsmitglieder offenbart werden.

Ich will ja eigentlich nur singen. (Aber natürlich nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Und nicht zu schwer, aber auch nicht zu leicht...) Und natürlich bin ich auch gerne mit einer Reihe der Mitglieder zusammen.

Gruppendynamische Prozesse eben, wie in jedem Haufen.
Und zu diesem gehöre ich schon seit mehr als 27 Jahren dazu...

Wie sagt man in meiner Heimatstadt? Lopt sich allens torecht.*
Frei übersetzt: Das regelt sich irgendwie...

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Dienstag, 25. Januar 2011
Unterzeichnen!
Und nicht nur Frauen geht das an..!

https://secure.avaaz.org/de/stop_corrective_rape/?cl=921564151&v=8244

In den meisten Ländern Afrikas ist Homosexualität mit dem Tode bedroht. Auch Transsexuelle müssen um ihr Leben fürchten. "Wunderheiler" jagen Albinos, weil deren Körperteile Heilwirkung für Krankheiten bringen sollen.

Aberglaube und ein komplett anderes Menschenbild gab es auch bei uns.

Wir können dankbar darüber sein, dass heute in Europa Menschen als Individuen mit unveräußerlichen Rechten wahrgenommen werden.
Umso wichtiger ist es, sich zu engagieren.

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Mittwoch, 19. Januar 2011
Vor 20 Jahren
Gestern erinnerte mich eine Rundfunksendung daran, dass genau vor 20 Jahren der 1. Golfkrieg begonnen hat, er dauerte sechs Wochen. In der Erinnerung sind mir geblieben die Bilder von hunderten von brennenden Ölquellen und von gespenstischen, computerspielähnlichen Aufnahmen von angeblich treffsicheren "chirurgischen" Bombardements.

Es war ein Krieg mit Ansage. "Kein Blut für Öl" protestierte die Friedensbewegung. Bush Senior führte diesen Krieg vordergründig zur Vertreibung Saddam Husseins aus Kuwait. Selbstverständlich hatte er aber dabei auch die amerikanische Rohstoffversorgung im Blick.
Vergleichsweise gab es "wenige" Opfer, obwohl das niemand überprüfen konnte.
Aber der geschlagene Saddam rächte sich an den Kurden und den Schiiten und ermordete tausende mit Giftgas.
Und Bush Junior legte dann nach Nine-Eleven im 2.Golfkrieg richtig los - mit immer noch nicht absehbaren Folgen für den gesamten Nahen Osten.


Am Tag vor diesem angekündigten Feldzug durfte ich als Mitglied des Sozialausschusses unserer Gemeinde einen integrierten Kindergarten einweihen, in dem gesunde und behinderte Kinder gemeinsam betreut werden würden. Bei meinen Grußworten bat ich die Anwesenden, sich zu erheben und einen Augenblick der Kinder zu gedenken, die vom nächsten Tag an in den Kriegsereignissen verletzt oder getötet werden würden. Es wurde sehr still im Raum...

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Freitag, 14. Januar 2011
Jubiläum eines Bauernhofes
Viel geschafft habe ich heute nicht, aber gefeiert.



Das Haus links im Bild, von dem man hier nur eine kleine Ecke sieht, liegt vor der Stadtmauer unserer kleinen Gemeinde, unserem Hof innerhalb des Mauerringes direkt gegenüber. Es hat wie unser Haus schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel.

Heute auf den Tag genau seit zweihundert Jahren ist die Familie der Nachbarsleute im Besitz dieses ehemaligen kurtrierischen Amtshofes.
Bei der Feier aus diesem Anlass war viel Prominenz aus der Regionalpolitik anwesend, denn der Landwirt setzt sich seit mehr als zwei Jahrzehnten sehr offensiv für den ökologischen Landbau und die Vermarktung seiner Produkte ein. Seine große Familie zieht beispielhaft mit und hat sehr zum Erfolg des Unternehmens beigetragen.

In seiner konservativen Partei hatte ihm sein Einsatz für Bio anfangs eher Ablehnung und Kopfschütteln eingebracht.
Staunend lauschte ich heute den Reden seiner Parteifreunde, die jetzt - im März ist Kommunalwahl -viel Lobeshymnen auf ihn und seine Familie sangen.
Es ist eben nichts erfolgreicher als der Erfolg...

Spannend der Vortrag eines Historikers, der sich mit der Geschichte dieses Hauses befasste. Faszinierend die Fülle an wunderschön aussehenden und gut erhaltenen handschriftlichen Urkunden aus der Biedermeierzeit. Das Amtsdeutsch darin ist allerdings für den Normalbürger kaum zu verstehen.
Darin unterscheidet es sich nicht von vielen heutigen amtlichen Schreiben...

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Dienstag, 9. November 2010
Kuscheltierblockade
Nicht nur eine Schäferin führt ihre Herde über Castor-Straßen und hielt den Verkehr mit ihren sanften Mitteln auf.
.
Eben erreichte mich auch das folgende Bild von der Strecke:

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Sonntag, 7. November 2010
Veranstaltungstipp zum Wochenende
Diesen fand ich eben im hobby-garten-blog.de :

http://www.youtube.com/watch?v=yDP_N5nTIFU&featu

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Donnerstag, 4. November 2010
Übers Wasser gehen
No, he can't.
Und wenn er es gekonnt hätte, würde man ihm vorwerfen, er könne nicht schwimmen.

Armes Amerika. Armer Obama.

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Freitag, 15. Oktober 2010
Hero of the Green Century...
...so nannte ihn, den Träger des Alternativen Nobelpreises und vieler anderer wichtiger Auszeichnungen, das Time Magazine.

Herrmann Scheer ist tot.

Er wird nicht nur mir im Kampf für eine zukunftsfähige Energieversorgung, für Frieden und Menschenrechte sehr fehlen. Er war mir einer der wichtigsten, liebsten SPD-Genossen, aufrecht und visionär.

(Er wurde nur ein Jahr vor mir geboren, in dem Ort, in dem ich jetzt lebe.)

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