Donnerstag, 15. November 2007
Mit 12 Millionen schwanger
siria, 00:52h
Ein für unseren Ort historischer Moment: Heute musste ich als Mitglied der Gemeindevertretung (mit-)entscheiden, ob wir 12 Mio. Euro für ein neues Rathaus und ein Wohn-und Einkaufszentrum mitten in unserem kleinen Ort ausgeben wollen.
Ein häßlicher, vergammelter Flachdachkomplex und einige alte Scheunen sollen verschwinden und unser Dorf eine richtige, hoffentlich lebendige Mitte bekommen.
Das ist so wie schwanger werden : Entweder-oder.
Naja, wir werden das Kind schon schaukeln!
( Nur für Kenner: Unser Haushaltsvolumen beträgt im Verwaltungshaushalt rund 17 Mio. und im Vermögenshaushalt 3,3 Mio. Da ist also schon ein Sümmchen zu stemmen...)
Ein häßlicher, vergammelter Flachdachkomplex und einige alte Scheunen sollen verschwinden und unser Dorf eine richtige, hoffentlich lebendige Mitte bekommen.
Das ist so wie schwanger werden : Entweder-oder.
Naja, wir werden das Kind schon schaukeln!
( Nur für Kenner: Unser Haushaltsvolumen beträgt im Verwaltungshaushalt rund 17 Mio. und im Vermögenshaushalt 3,3 Mio. Da ist also schon ein Sümmchen zu stemmen...)
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Samstag, 10. November 2007
Kommunikationswege
siria, 23:13h
Weil ich fast täglich in diversen Blogs herumspaziere, meine Umwelt nach Motiven für etliche Fotoblogs absuche und auch fast 100 Tage ein eigenes beschicke, schaue ich höchstens noch die Nachrichten und vielleicht den Sonntagskrimi im Fernsehen an.
Für anderes habe ich keine Zeit.
Und ehrlich gesagt: Ich vermisse nichts.
Bloggen, diese Mischung aus Tagebuch, Miniatur-Roman und Fotoalbum ist doch viel kreativer.
Und spannend ist es schon, über den eigenen Bildschirmrand hinaus und in die Blogs unbekannter Menschen zu spähen. Komisch, dass die einem dann irgenwann sehr vertraut werden....
Eigenartigerweise schreibe ich auch mehr Briefe. Zwar auf elektronischem Wege, was natürlich einer individuellen Kalligrafie den Garaus macht - aber immerhin.
Manche vermissen natürlich die hübschen bunten Märkchen auf dem Umschlag.
Für anderes habe ich keine Zeit.
Und ehrlich gesagt: Ich vermisse nichts.
Bloggen, diese Mischung aus Tagebuch, Miniatur-Roman und Fotoalbum ist doch viel kreativer.
Und spannend ist es schon, über den eigenen Bildschirmrand hinaus und in die Blogs unbekannter Menschen zu spähen. Komisch, dass die einem dann irgenwann sehr vertraut werden....
Eigenartigerweise schreibe ich auch mehr Briefe. Zwar auf elektronischem Wege, was natürlich einer individuellen Kalligrafie den Garaus macht - aber immerhin.
Manche vermissen natürlich die hübschen bunten Märkchen auf dem Umschlag.
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Samstag, 6. Oktober 2007
Energie von der Sonne
siria, 01:30h
Nicht nur die Wärme der herbstlichen Sonnenstrahlen hat mich heute begeistert.
Ich bin auch wieder mal komplett motiviert durch eine fantastische Veranstaltung mit Dr.Hermann Scheer, Präsident von EUROSOLAR und Träger des Alternativen Nobelpreises, über die existenzielle Notwendigkeit einer Energiewende und ihre Chancen.
Das Thema ist mir als geprüfter Wohn- und Umweltberaterin natürlich vertraut, aber wie er es vorgetragen hat, war so überzeugend und anregend wie selten ein Vortrag.
Jetzt bin ich doppelt stolz, dass ich mitgeholfen habe, dass es demnächst in unserem Ort eine Bürgersolaranlage gibt. 1. weil der Antrag aus meiner Fraktion stammt und 2. weil der Holzwurm und ich 5% der Darlehensanteile gezeichnet haben!
Ich bin auch wieder mal komplett motiviert durch eine fantastische Veranstaltung mit Dr.Hermann Scheer, Präsident von EUROSOLAR und Träger des Alternativen Nobelpreises, über die existenzielle Notwendigkeit einer Energiewende und ihre Chancen.
Das Thema ist mir als geprüfter Wohn- und Umweltberaterin natürlich vertraut, aber wie er es vorgetragen hat, war so überzeugend und anregend wie selten ein Vortrag.
Jetzt bin ich doppelt stolz, dass ich mitgeholfen habe, dass es demnächst in unserem Ort eine Bürgersolaranlage gibt. 1. weil der Antrag aus meiner Fraktion stammt und 2. weil der Holzwurm und ich 5% der Darlehensanteile gezeichnet haben!
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Free Burma
siria, 02:00h
Bei Frau Diagonale gefunden und sofort kopiert:
Mit der Unterschrift kann man seine Solidarität mit den waffenlosen Mönchen in Burma bekunden!
Mit der Unterschrift kann man seine Solidarität mit den waffenlosen Mönchen in Burma bekunden!
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Montag, 1. Oktober 2007
Sonntagskrimi
siria, 02:32h
Heute sahen wir keinen Sonntagskrimi, sondern Veronika Ferres als "Frau vom Checkpoint Charly". Und danach die "echte" Frau mit ihren Töchtern und ihr glühendes Bekenntnis zu Freiheit und Demokratie in der Sendung bei Anne Will.
18 Jahre nach dem Fall der Mauer läuft es mir in der Erinnerung an die vielen menschlichen Dramen im Zusammenhang mit der DDR immer noch kalt über den Rücken. Der heute als Fernsehfilm gesendete Fluchtversuch mit seinen menschlich erschütternden Folgen ist ja nur einer von vielen gewesen.
Ein-zwei Generationen weiter ist im Westen das Wissen über die damaligen repressiven Zustände in der DDR kaum mehr präsent, sie geraten erst durch Filme wie den heutigen wieder in das Bewußtsein.
Gerade habe ich überlegt, woran ich mich noch erinnere.
Es sind kleine Schlaglichter auf persönliche Begegnungen mit dem Thema der deutschen Teilung:
Ende der 50er Jahre wollte meine Großmutter ihre Verwandten in Sachsen-Anhalt besuchen und probierte aus, wie sie Westgeld in ihren Locken unter dem Haarnetz verstecken konnte.
Die Päckchen nach "drüben" für die bedürftigen Verwandten habe ich als Kind mitgepackt, als Dank erhielten wir dann kleine Holzengel aus dem Erzgebirge.
Ich erinnere die sorgenvollen Gespräche zur Zeit der Berliner Blockade, denn in Berlin lebte meine Tante.
Bei der Straßensammlung für die Aktion "Macht das Tor auf!" habe ich als Schulkind kleine Anstecknadeln mit dem Brandenburger Tor verkauft. Eine besitze ich noch...
Ich denke an die kleinen Zusatzbriefmarken "Notopfer Berlin", die auf jeden Brief geklebt wurden.
Und natürlich erinnere ich mich an die vielen Fernsehberichte über spektakuläre gelungene und über tödlich verlaufene Fluchtversuche, an den Aufstand am 17. Juni 1953, an den Bau der Mauer 1961.
Mir fällt das Gefühl wieder ein, das ich hatte, als in der Weihnachtszeit Kerzen in die Fenster gestellt wurden, um "denen da drüben Hoffnung zu machen", und ich erinnere noch in etwa den Spruch, der auf einem der Häuser am Bremer Marktplatz zu lesen war:
Gedenke der Brüder und Schwestern, die das Schicksal der deutschen Teilung tragen.
Zur Entspannungspolitik von Brandt und Genscher sehe ich auch heute noch keine Alternative. Sie war ja erfolgreich, obwohl es ambivalent ist, mit Regierungen eines repressiven Staates zu verhandeln.
18 Jahre nach dem Fall der Mauer läuft es mir in der Erinnerung an die vielen menschlichen Dramen im Zusammenhang mit der DDR immer noch kalt über den Rücken. Der heute als Fernsehfilm gesendete Fluchtversuch mit seinen menschlich erschütternden Folgen ist ja nur einer von vielen gewesen.
Ein-zwei Generationen weiter ist im Westen das Wissen über die damaligen repressiven Zustände in der DDR kaum mehr präsent, sie geraten erst durch Filme wie den heutigen wieder in das Bewußtsein.
Gerade habe ich überlegt, woran ich mich noch erinnere.
Es sind kleine Schlaglichter auf persönliche Begegnungen mit dem Thema der deutschen Teilung:
Ende der 50er Jahre wollte meine Großmutter ihre Verwandten in Sachsen-Anhalt besuchen und probierte aus, wie sie Westgeld in ihren Locken unter dem Haarnetz verstecken konnte.
Die Päckchen nach "drüben" für die bedürftigen Verwandten habe ich als Kind mitgepackt, als Dank erhielten wir dann kleine Holzengel aus dem Erzgebirge.
Ich erinnere die sorgenvollen Gespräche zur Zeit der Berliner Blockade, denn in Berlin lebte meine Tante.
Bei der Straßensammlung für die Aktion "Macht das Tor auf!" habe ich als Schulkind kleine Anstecknadeln mit dem Brandenburger Tor verkauft. Eine besitze ich noch...
Ich denke an die kleinen Zusatzbriefmarken "Notopfer Berlin", die auf jeden Brief geklebt wurden.
Und natürlich erinnere ich mich an die vielen Fernsehberichte über spektakuläre gelungene und über tödlich verlaufene Fluchtversuche, an den Aufstand am 17. Juni 1953, an den Bau der Mauer 1961.
Mir fällt das Gefühl wieder ein, das ich hatte, als in der Weihnachtszeit Kerzen in die Fenster gestellt wurden, um "denen da drüben Hoffnung zu machen", und ich erinnere noch in etwa den Spruch, der auf einem der Häuser am Bremer Marktplatz zu lesen war:
Gedenke der Brüder und Schwestern, die das Schicksal der deutschen Teilung tragen.
Zur Entspannungspolitik von Brandt und Genscher sehe ich auch heute noch keine Alternative. Sie war ja erfolgreich, obwohl es ambivalent ist, mit Regierungen eines repressiven Staates zu verhandeln.
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Montag, 10. September 2007
Wahl-Langeweile
siria, 03:20h
Gestern war ich als Wahlhelferin in unserem Ort verpflichtet. Das hat man davon, wenn man Gemeindevertreterin ist.
Auf dem Wahlzettel stand als einziger Name der des jetzigen Bürgermeisters, der sich um eine Wiederwahl bewarb.
Die Frage war also nicht, ob er gewählt werden würde, sondern mit welcher Wahlbeteiligung (unter 40 %) und mit wieviel Prozent der abgegebenen Stimmen (knapp 80%).
Das Ergebnis ist kein Ruhmesblatt für den Bürgermeister einer Partei, die im Gemeindeparlament die absolute Mehrheit besitzt.
Allerdings ist es auch kein Ruhmesblatt für die größte Oppositionspartei, wenn sie aus Angst vor einer vermeintlich "sicheren" Niederlage gar nicht erst einen Gegenkandidaten aufstellt.
Haben wir inzwischen alle vergessen, welche ungeheure Errungenschaft das freie und geheime Wahlrecht für uns ist? Wird Demokratie erst dann wertvoll, wenn sie eingeschränkt wird?
In der ARD lief gestern nach dem Sonntagskrimi der 30 Jahre alte reale Krimi der Geschichte der RAF.
Die Erinnerung an die schockierenden blutigen Ereignisse der damaligen Zeit, in der aus Idealisten realitäts- und humanitätsblinde Mörder wurden, erwachte augenblicklich wieder, zusammen mit allen aufwühlenden widersprüchlichen Empfindungen.
So sehr ich die politische Trägheit vieler Menschen und ihr Desinteresse beklage, sosehr ich auch oft unzufrieden mit der aktuellen Politik und Teilen ihrer Vertreter bin, so sehr mich die Auseinandersetzung mit dem Deutschen Herbst beschäftigt hat - jene Zeiten möchte ich nicht gegen die unspektakuläre Langeweile unserer Bürgermeisterwahl eintauschen.
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