Samstag, 4. April 2009
Memento mori
Gestern beim Chor erhielt ich die erschreckende Information, dass eine ehemalige Mitsängerin, die noch im Dezember gemeinsam mit ihrem Mann bei unserem Jahreskonzert mitgesungen hat, an ALS erkrankt ist.

Was das bedeutet, weiß ich.
Einer meiner Cousins ist vor zwei Jahren an dieser tückischen, unheilbaren Krankheit verstorben.

Der berühmte Künstler Jörg Immendorf war auch ein Opfer von ALS.


Jetzt grübele ich darüber, wie ich mich verhalten sollte.

Offensiv: den Kontakt suchen und Hilfe anbieten?
Ich mag diese Sängerin wegen ihrer munteren Art sehr gerne. Aber würde eine Kontaktaufnahme nicht als Neugierde oder Voyeurismus angesehen werden? Über den Chor hinaus hatten wir eher wenig Kontakt.

Passiv? Die Augen schließen vor der Tatsache, dass sie, die zehn Jahre jünger ist als ich, eine äußerst belastende Zeit bis zu ihrem Ende vor sich hat? Und hoffen, dass genug Freunde sie auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleiten?

Düstere Reflexionen über die Tatsache, dass wir alle sterblich sind. Unausweichlich. Und niemand weiß, welchen Weg er selber zu gehen haben wird.

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