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Freitag, 4. Juni 2021
Alles wiederholt sich
siria, 00:48h
Meine Nachbarin brachte mir ein Gedicht, geschrieben von einer Verwandten. Diese, Jahrgang 1860, hatte zum Ende des Ersten Weltkrieges die große Pandemie der Spanischen Grippe miterlebt, der Abertausende weltweit zum Opfer fielen. Drei Jahre vor ihrem Tod, im Alter von 93 Jahren, hat sie diese Erinnerung rührend in Reime gefasst.
Die Grippe ist ein böses Weib.
Ich hab gesagt bleib mir vom Leib.
Doch listig und mit Tücken
fällt sie uns in den Rücken.
Sie fragt nicht ob sie angenehm
und macht sich sogar sehr bequem.
Sie quält die Menschen Tag und Nacht,
was ihr wohl gar Vergnügen macht.
Hat kein Gefühl in ihrem Herzen
für andrer Menschen Weh und Schmerzen.
?Just? sagt der Hexe, jetzt ist es Schluss
Zu deinem großen Überdruss.
Solch ein Besuch ist nicht begehrt,
den fast das ganze Land verwehrt.
Ich sag dir jetzt in aller Stille,
zieh ab, es ist des Volkes Wille.
Zieh hin durch die dunkle Gassen,
lass deine Spuren rasch verblassen.
Zieh hin in weite fremde Zonen,
dahin wo keine Menschen wohnen.
Frau Grippe ist total verbissen,
weil ihr auch schlägt jetzt das Gewissen.
Sie rüstet für die weite Reise
Nach hergebrachter alter Weise
Es spricht der Herr: dein Regiment
hat plötzlich jetzt ein jähes End.
In Hoffnung, dass der Frühling bald
Kehrt wieder in den deutschen Wald,
der Ozon spendet uns in Füllen,
was besser ist als Grippe-Pillen.
Gereimt von Frau Marie Wimmer
geb.1860, gest. 1956
Die Grippe ist ein böses Weib.
Ich hab gesagt bleib mir vom Leib.
Doch listig und mit Tücken
fällt sie uns in den Rücken.
Sie fragt nicht ob sie angenehm
und macht sich sogar sehr bequem.
Sie quält die Menschen Tag und Nacht,
was ihr wohl gar Vergnügen macht.
Hat kein Gefühl in ihrem Herzen
für andrer Menschen Weh und Schmerzen.
?Just? sagt der Hexe, jetzt ist es Schluss
Zu deinem großen Überdruss.
Solch ein Besuch ist nicht begehrt,
den fast das ganze Land verwehrt.
Ich sag dir jetzt in aller Stille,
zieh ab, es ist des Volkes Wille.
Zieh hin durch die dunkle Gassen,
lass deine Spuren rasch verblassen.
Zieh hin in weite fremde Zonen,
dahin wo keine Menschen wohnen.
Frau Grippe ist total verbissen,
weil ihr auch schlägt jetzt das Gewissen.
Sie rüstet für die weite Reise
Nach hergebrachter alter Weise
Es spricht der Herr: dein Regiment
hat plötzlich jetzt ein jähes End.
In Hoffnung, dass der Frühling bald
Kehrt wieder in den deutschen Wald,
der Ozon spendet uns in Füllen,
was besser ist als Grippe-Pillen.
Gereimt von Frau Marie Wimmer
geb.1860, gest. 1956
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Samstag, 29. Mai 2021
Wer noch Bücher liest...
siria, 00:04h
...und sich für Natur, Kultur, Geschichte, Land und Leute, Politik, Ernährung, Ökologie, Ökonomie, Technik, Vergangenheit und Zukunft und die ganze Welt interessiert, der sollte das Buch "BAUERN, LAND Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang" lesen. Nicht gerade billig (28 ?), aber 460 großartige Seiten, geschrieben von Uta Ruge und erschienen im Kunstmann-Verlag. Keine Sekunde langweilig.
Unsere Nachbarin, die Bauersfrau, und auch der Holzwurm und ich haben es mit großem Gewinn gelesen.
Und weil das beschriebene Moorbauern-Dorf dazu noch nahe unserer Heimatstadt Bremen zwischen Weser und Elbe liegt und wir die Gegend kennen, hatte es für uns einen zusätzlichen Reiz, dazu via Google Earth auch mal auf der Dorfstraße spazieren zu gehen.
Unsere Nachbarin, die Bauersfrau, und auch der Holzwurm und ich haben es mit großem Gewinn gelesen.
Und weil das beschriebene Moorbauern-Dorf dazu noch nahe unserer Heimatstadt Bremen zwischen Weser und Elbe liegt und wir die Gegend kennen, hatte es für uns einen zusätzlichen Reiz, dazu via Google Earth auch mal auf der Dorfstraße spazieren zu gehen.
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Mittwoch, 26. Mai 2021
Masche
siria, 19:15h
Auf unserem Anrufbeantworter ein Anruf mit unterdrückter Nummer.
Die Automaten-Frauenstimme:
"Um Ihren Gewinn bei Firma xxx (bekannter Verlag, von dem ich bestimmt kein Blatt lese) zu erhalten, nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Notarbüro xxx auf und halten sie Ihre Registrierungsnummer bereit. Um das Notarbüro xxx zu erreichen, drücken Sie bitte die Taste 1, drücken Sie bitte die Taste 1, drücken sie bitte die Taste 1, drücken Sie bitte die Taste 1, drücken Sie bitte...."
Da habe ich entnervt die Taste x gedrückt, sonst wäre das noch bis zum Ende der Speicherzeit so weitergegangen.
Hätte ich lieber die 1 drücken sollen und dem Automaten damit bestätigen, dass er eine real existierende Nummer erreicht hat, der man eventuell ein lebenslanges Abo der Blödzeitung aufschwatzen oder einen coronabefallenen Enkelsohn, der umgehend Geld braucht, weismachen kann?
Wäre ja vielleicht als Diskussion mal ganz interessant geworden...
Die Automaten-Frauenstimme:
"Um Ihren Gewinn bei Firma xxx (bekannter Verlag, von dem ich bestimmt kein Blatt lese) zu erhalten, nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Notarbüro xxx auf und halten sie Ihre Registrierungsnummer bereit. Um das Notarbüro xxx zu erreichen, drücken Sie bitte die Taste 1, drücken Sie bitte die Taste 1, drücken sie bitte die Taste 1, drücken Sie bitte die Taste 1, drücken Sie bitte...."
Da habe ich entnervt die Taste x gedrückt, sonst wäre das noch bis zum Ende der Speicherzeit so weitergegangen.
Hätte ich lieber die 1 drücken sollen und dem Automaten damit bestätigen, dass er eine real existierende Nummer erreicht hat, der man eventuell ein lebenslanges Abo der Blödzeitung aufschwatzen oder einen coronabefallenen Enkelsohn, der umgehend Geld braucht, weismachen kann?
Wäre ja vielleicht als Diskussion mal ganz interessant geworden...
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