Dienstag, 11. September 2007
Noua


Endlich habe ich mal wieder einen längeren Spaziergang mit meiner Hündin gemacht. Meistens nimmt mir das der Holzwurm ab, und faul beschäftigt, wie ich bin, lasse ich mir das in der letzten Zeit gerne gefallen. Aber bei schönem Wetter macht es großen Spaß, mit Noua durch den Wald und über die Felder zu streifen.
Sie ist ein toller, sehr lieber Hundemix. Eindeutig Hütehund! Auf Befehl sitzt sie, auch wenn eine Wildschweinrotte ganz dicht vorbeirast. Sie gehorcht sehr gut ohne Leine. Und sie ist lieb zu unseren beiden Katzen (allerdings sind die nicht lieb zueinander) und geht auch freundlich mit den Hühnern und mit den Kanarienvögeln in der Voliere um.
Vor Krach und vor prasselndem Feuer hat sie eine Riesenangst. An Silvester verkriecht sie sich zitternd im begehbaren Kleiderschrank.
Wer weiß, was sie als Welpe alles erlebt hat?
Vor neun Jahren brachte eine Entwicklungshelferin sie als Hundebaby aus Mauretanien mit. Ein kleiner stumpfnasiger Welpe, verlaust und verfloht.
Ihre Vorderbeinchen waren gebrochen. Kinder hatten mit ihr Fußball gespielt - sie war der Ball.
Wunderbarerweise liebt sie Kinder trotzdem.
Und wir lieben sie.

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Dienstag, 11. September 2007
Karten-Chaos
In diesem Jahr bin ich dran, die 5-Tage-Wanderung meiner Wandergruppe mit den roten Socken zu organisieren, die uns diesmal entlang des Limes führen wird. (Naja, eigentlich hätte der Holzwurm die Aufgabe übernehmen sollen, aber ich fürchte, dass er daran verzweifelt wäre...)
Die Hotelzimmer sind bereits gebucht, und heute habe ich versucht, die Details von Anreise und Rückreise auszuarbeiten und mir auch den genauen Verlauf der Strecken anzuschauen.
Das ging aber nicht. Der Blattschnitt der Karten ist so dämlich, dass mir immer noch für einen kleinen Abschnitt der Strecke eine topografische Karte 1:25000 fehlt. Dabei habe ich schon ein Vermögen für Karten ausgegeben!
Also muss ich morgen noch mal rumtelefonieren, wo ich das "missing link" finde.
Vielleicht sollte ich auf GPS umsteigen?

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Wahl-Langeweile


Gestern war ich als Wahlhelferin in unserem Ort verpflichtet. Das hat man davon, wenn man Gemeindevertreterin ist.
Auf dem Wahlzettel stand als einziger Name der des jetzigen Bürgermeisters, der sich um eine Wiederwahl bewarb.
Die Frage war also nicht, ob er gewählt werden würde, sondern mit welcher Wahlbeteiligung (unter 40 %) und mit wieviel Prozent der abgegebenen Stimmen (knapp 80%).

Das Ergebnis ist kein Ruhmesblatt für den Bürgermeister einer Partei, die im Gemeindeparlament die absolute Mehrheit besitzt.
Allerdings ist es auch kein Ruhmesblatt für die größte Oppositionspartei, wenn sie aus Angst vor einer vermeintlich "sicheren" Niederlage gar nicht erst einen Gegenkandidaten aufstellt.
Haben wir inzwischen alle vergessen, welche ungeheure Errungenschaft das freie und geheime Wahlrecht für uns ist? Wird Demokratie erst dann wertvoll, wenn sie eingeschränkt wird?

In der ARD lief gestern nach dem Sonntagskrimi der 30 Jahre alte reale Krimi der Geschichte der RAF.
Die Erinnerung an die schockierenden blutigen Ereignisse der damaligen Zeit, in der aus Idealisten realitäts- und humanitätsblinde Mörder wurden, erwachte augenblicklich wieder, zusammen mit allen aufwühlenden widersprüchlichen Empfindungen.

So sehr ich die politische Trägheit vieler Menschen und ihr Desinteresse beklage, sosehr ich auch oft unzufrieden mit der aktuellen Politik und Teilen ihrer Vertreter bin, so sehr mich die Auseinandersetzung mit dem Deutschen Herbst beschäftigt hat - jene Zeiten möchte ich nicht gegen die unspektakuläre Langeweile unserer Bürgermeisterwahl eintauschen.

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Samstag, 8. September 2007
Musikterror
Rum-tata-rum-tata-rum-tata-rum-tata--tatatatata-tata-rum-tatatata-rum-rum-tatatatata....
Party in der Nachbarschaft.

Um 2 Uhr liege ich im Bett und atme hektisch im Takt von Musik, die ich gar nicht hören kann - nur Basstöne und Schlagzeug peitschen unerbittlich durch die Wände unseres Fachwerkhauses. Das Holz bebt im Rhythmus, da hilft auch kein Stöpsel im Ohr.
Ach, wäre ich doch nicht so empfindlich, was Rhythmen anbetrifft - sie überfallen direkt meinen Körper und meine Seele. Sie machen mich glücklich oder, wie jetzt, aggressiv.
Ich würde mich gerne mit Wagner und Beethoven rächen....

Der Holzwurm hat es gut. Er schläft und schnarcht leise vor sich hin.

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