Dienstag, 28. August 2007
Vor Gericht und auf hoher See...
...sind wir alle in Gottes Hand. Diesen Spruch kannte ich schon, bevor ich zur Schöffin beim Amtsgericht gewählt wurde. Hier geht es nicht um Leib und Leben, sondern um Diebstahl, Dealerei, Betrug. Und jedem Angeklagten soll nicht nur ein Urteil gesprochen werden. Dies Urteil soll auch noch möglichst gerecht sein - obwohl es natürlich keine absolute Gerechtigkeit geben kann. Ein Freund, leitender Richter am Landgericht, hatte mir immer schon gesagt: Du sprichst nicht Recht, sondern ein Urteil.

Manchmal ist es schon ganz schön schwer, einen Menschen ins Gefängnis zu schicken, obwohl klar ist, dass ihn das keinesfalls besser machen wird.
Heute haben der Richter, der andere Schöffe und ich mal jemanden freigesprochen. Die Beweislage war zu dünn. Aber vielleicht hat der junge Mann, schon mehrfach auffällig geworden, das Auto doch abgefackelt? Dennoch: In dubio pro reo - ein guter Grundsatz unseres Rechtssystems.

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