Dienstag, 13. November 2007
Staubwolken und Spinnweben
Wer arbeitet bloß freiwillig in einem staubigen Raum voller Hühnerfedern, Spinnweben und Mäuseknödel?

Heute war Großputz im Hühnerhaus, einem kleinen Anbau an unserem Gartenhäuschen. Den Hühnern (jetzt im Hühnerhimmel) gehört(e) der untere Teil, der obere mir.
Dort befindet sich alles, was mit Garten zu tun hat, von Töpfen in allen Größen, der Anzuchterde, den schönen scharfen Gartenscheren, dem Bindedraht bis zu den vielen Sämereien, die ich im Laufe des Sommers ernte.
Heute habe ich mal alles entstaubt, geordnet und die vielen Samen in Frühstückstütchen gepackt und fein säuberlich beschriftet.
Es ist viel zu viel für meinen eher kleinen Garten oder den Weg an der Stadtmauer, den ich in Pflege habe.

Mag jemand Akelei, Silberlinge, kurze Malven und hohe Stockrosen, Allium oder Mohn?



So sah das Hühnerhaus im Sommer aus.
Gleich morgen zeige ich mal, was ich heute gearbeitet habe. Falls wir nicht einschneien....

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Dienstag, 23. Oktober 2007
Laub und Marderbaby
Nussbaumblätter haben viel zu viel Gerbsäure für meinen Kompost. Daher haben wir heute einen Autoanhänger voll Nussbaum-Laub zur Grünecke gefahren.
Jetzt ist die Hälfte der Blätter unten. Naja, es ist auch die Hälfte noch oben...



Gestern brachte uns unsere Nachbarin ein totes Marderbaby, noch ganz klein. Ihre Katzen hatten es angeschleppt.

Vor Jahren war es umgekehrt. Damals holte sich der Marder die jungen Katzen, wenn die Katzenmutter sie im Heu in der Scheune geboren hatte.
Einmal schleppte die Katzenmutter unter jämmerlichem Maunzen zwei angefressene tote Kätzchen vor die Haustür.

Sie hat das nicht vergessen und auch anderen Katzen mitgeteilt, denn danach kamen alle Katzen vorm Werfen immer ins Haus und bauten sich im Kleiderschrank oder unter dem Kachelofen ihre Kinderstube.

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Sonntag, 16. September 2007
Sammel-Leidenschaft III


Meine hanseatische Herkunft ist schuld: Die beliebten Holländer-Kacheln erinnern mich an Norddeutschland. Und als Öko-Tante empfinde ich Windmühlen und Segelschiffe als sehr starke Symbole für nachhaltiges Leben.
Die Flohmärkte waren früher voll mit den etwa 60 bis 100 Jahre alten Kacheln und Gefäßen - inzwischen sind sie wohl alle in meiner Küche....

Im untersten Bild sieht man übrigens im Hintergrund einen Toaster aus den 60er Jahren mit Holländermuster. Er funktioniert noch tadellos!

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Montag, 3. September 2007
Klack, klack, klack...




Seit zwei Tagen hören wir wieder das vertraute Geräusch, das den Herbst ankündigt: Die Walnüsse fallen.
Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine gute Ernte.
Vorerst allerdings müssen wir viele Verbeugungen vor unserem Baum machen - Nüsse sind Bückware.
Aber danach werden wir auch belohnt.

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Freitag, 31. August 2007
Sammel-Leidenschaft I


Sammler sind glückliche Menschen! Das behauptet ausgerechnet die Freundin, die sich mit leichtem Herzen von allem Angesammelten trennen kann (und sei es auch noch so nützlich und funktionsfähig) und die nie im Traum daran denken würde, irgend etwas zu sammeln. Bei ihr ist es immer wunderbar ordentlich, und nur ausgewählte edle Einzelstücke verschönern ihre Wohnung.
Bei mir ist das ganz anders. Ich liebe das Thema mit Variationen, und darum haben sich beim mir im Laufe meines Lebens einige sehr ansehnliche und umfangreiche Sammlungen gebildet. Kaum hatte ich von einem interessanten alten Gegenstand (Thonetstühle, Andenkengläser, Metalleierbecher, Pressglasteller...) mehr als nur drei Teile, war das oft der Beginn einer Sammlung. Allerdings muss es sich um Altes aus echten Materialien wie Glas, Metall oder Keramik handeln - Plastiktierchen aus Überraschungseiern reizen mich nicht, obwohl es auch dafür natürlich Liebhaber gibt.

Meine größte Sammlung bilden die Bücher, von denen die Unterabteilung "Kochbücher" schon allein einen Umfang von 250 Stück hat. Das ist natürlich völlig verrückt, denn so viel kann ich in meinem Leben gar nicht mehr kochen. Aber es sind ja auch vor allem Dokumente der Zeit. Ob nun 1870 die Haufrau am Kohleherd stand, die abgemagerte Köchin der Kriegszeit mit Erfindungsgeist den Mangel verwaltete oder in der dann folgenden Fresswelle Berge von Butter und Mayonnaise verarbeitet wurden - alles das findet sich auch in den Kochbüchern wieder.
Und ich hole mir gerne Anregungen für Feste! Meine Alltagsküche muss allerdings leicht, frisch und unkompliziert sein, und dafür brauche ich selten ein Rezept.

Es müssten ja nicht unbedingt 6000 Stück sein, aber ohne Bücher könnte ich nicht leben.
Warum bin ich eigentlich nicht Bibliothekarin geworden?

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Donnerstag, 30. August 2007
Kellerkind
Heute war das Wetter so schön, dass mein Holzwurm die glorreiche Idee hatte, dass wir den Keller aufräumen sollten.
Für einen feuchten Keller, in dem der Salpeter von den Wänden rieselt, und den man nur vom Hof aus erreichen kann, ist trockenes Wetter ideal.

Ich wäre natürlich lieber in den Garten gegangen.

Aber der Holzwurm begann sofort mit dem Aufräumen in seiner Ecke: Da, wo die Ballons mit Apfelwein stehen.
Also konnte ich mich nicht drücken. Und ehrlich gesagt war der Keller auch total vermüllt und verdreckt und stand zudem noch in einer Ecke unter Wasser, weil ein Abflußrohr Lochfraß hat. Ohne Aufräumen kam man da sowieso nicht dran.
Auch hatte ich mir ja immer schon vorgenommen, endlich ganz viel wegzuwerfen ( aber genau das fällt mir als Nachkriegskind so schwer; man kann ja nicht wissen, ob nicht noch mal Notzeiten kommen...)

Schon bald stapelten sich auf dem Hof diverse Fraktionen von Müll/ Wertstoffen:
1. muss zum Flohmarkt
2. muss zum Sperrmüll
3. kann im Kachelofen verbrannt werden
4. muss zum Schrotthändler im Nachbarort (hoffentlich bringt der Holzwurm nicht gleich wieder was mit)
5. kann verschenkt werden
6., 7., 8., 9. usw. muss in der Gartenraum, die Werkstatt, auf den Scheunenboden, ins Haus, in die Mülltonne ( 40 Liter für 14 Tage. Kein Wunder, dass sie jetzt überläuft.), in die Papiertonne, zum Altglascontainer, zum Supermarkt.

Dann noch Katzenstreu auf die Überschwemmung gekippt, damit der Keller schneller trocken wird.
Nebenbei noch vier Maschinen Wäsche gewaschen. Jetzt könnten die nächsten Schlafgäste kommen.

Nach sechs Stunden sieht der Keller schon viel besser aus, bloß ich nicht.
Aber irgendwie ist dieser Tag doch sehr befriedigend.

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Samstag, 18. August 2007
Über meinen Holzwurm
Der Adam in meinem Paradies ist ein Holzwurm. Wir leben mit dem Holz, laufen auf Holzfußböden, essen aus Holzschüsseln, kämmen uns mit Holzkämmen.
Kein lebender Baum bleibt von ihm unbeachtet und unbenannt, keine Rinde unangetastet - und kein toter Baum ist vor ihm sicher.
Bei ihm dreht sich alles ums Holz, und er dreht es mit seinen großen Maschinen zu Schüsseln, zu Dosen und zu Kugeln. In seiner Werkstatt entstehen aus Holz wunderschöne Gebrauchsgegenstände und Kunstwerke, die herrlich anzusehen und anzufassen sind.





An diesem Wochenende wird er sie wieder einmal ausstellen. Eine Bitte an Petrus: Bitte warte mit dem Regen bis Montag!

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Donnerstag, 9. August 2007
Regen, Regen, Regen....


und heute habe ich den Kachelofen angeworfen. Vor drei Tagen noch 29° - wer soll das aushalten?
Die Weinbergschnecken lieben dieses Wetter, aber heute habe ich eine vorm Ertrinken retten müssen.

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