Wieder alles weiß.

Ist doch eigentlich ganz normal für diese Zeit.
Und es gibt immer ein Auf und Ab im Laufe der Jahre.
Vor ein paar Jahrzehnten hatte nach ein paar schneereichen Jahren jemand die gute Idee, am Feldberg im Taunus einen Skilift zu installieren.
Prompt gab es sieben Jahre ohne nennenswerten Schneefall - und der Betreiber machte pleite.
In den dann folgenden Jahren gab es dann wieder Schnee, aber nie wieder einen Skilift.
Und innnerhalb der Jahre ohne großen Schneefall hatte jemand die originelle Idee, Plastikelemente auf den Siefriedschuss, die steile Abfahrtsstrecke - zu montieren, auf denen Skifahren ohne Schnee möglich war.
Bloß dass dann eben wieder Schnee fiel...
Und danach waren die Elemente kaputt und auch dieser Betreiber pleite.

Um 1880 erhob ein Frankfurter Privatgelehrter im Taunus als einer der Ersten überhaupt die Sozialdaten von den Bewohnern der fünf am höchsten liegenden Dörfer im Hohen Taunus.
Und beschreibt darin, dass diese sehr armen Dörfer im Winter wegen des Schnees bis zu vier Monaten von der Außenwelt abgeschnitten waren.
Das kann man sich heute nicht mehr vorstellen...

Aber wenn das Streusalz knapp wird, wie zur Zeit, fühlen sich die Autofahrer schon am Rande einer Katastrophe....

Der Schnee taut, sehr plötzlich.
Wasser läuft in die Keller. Und manches Rohr zeigt, dass es eingefroren war und dabei zu Schaden kam.

Von steilen Dächern rutschen Dachlawinen - sehr unangenehm, wenn man gerade darunter steht...

Kein Sonnenstrahl wärmt das Herz. Alles grau, die einzige Helligkeit bringt die immer noch geschlossene Schneedecke.
Spazierengehen macht keine Freude, denn die Füße werden nass. Ich hätte lieber die Gummistiefel anziehen sollen. Aber dafür ist es mir zu kalt.

Ins Auto steige ich gewiss heute nicht mehr. Wenn die Temperaturen heute abend wieder anziehen, soll es gefährlich glatt werden.

Jetzt mache ich erst mal den Kamin an.

Stunden über Stunden hat heute mein Versuch gedauert, den PC zu ordnen, eine Entschlackungs- und Aufräumaktion zum Erfolg zu bringen sowie zu überprüfen, ob sich etwa ein unerwünschter Eindringling in meinem Rechner breitgemacht hat.
Frühjahrsputz, sozusagen.

Und vielleicht dabei ganz zufällig die Ursache dafür zu finden, dass mir seit Monaten alle naselang die Fehlermeldung auf den Bildschirm hüpft, dass mein Server überlastet sei, weil "eine andere Anwendung aktiv" sei.

Bloß welche, das verrät mir die Fehlermeldung nicht.

Doof nur, dass dann nichts mehr geht und ich entweder einen Moment warten muss, bis mein Rechner die Freundlichkeit hat, wieder weiter zu arbeiten, oder ich mit dem Klammeraffengriff die streikenden Prozesse kurzerhand beende.
Dann läuft es mal wieder eine Weile.

Eigentlich brauche ich mich nicht zu grämen, denn zwei Computerexperten sind schon an diesem Problemfall verzweifelt.

Warum sollte ich mehr Erfolg haben, wo ich doch computermäßig ein halbblindes Huhn bin...

Das hat schon was: Ein rascher Blick auf den Schlossplatz in Stuttgart, knapp 3 Bahnstunden entfernt. Dorthin will ich ja nachher.

Es schneit dort. Mehrere Räumfahrzeuge mit Blinklichtern fegen Schneisen in die weiße Decke.
Also doch besser die richtigen Schneestiefel anziehen.

Und wie sieht es 150 m von hier entfernt aus?
Da schau ich doch auch mal, was die Webcam bietet.

Schnee natürlich.

Das sind lustvolle Tätigkeiten "zwischen den Jahren":

Lange am Frühstückstisch lesen.
Geburtstage in den neuen Kalender übernehmen, schon bekannte Termine ebenfalls. Mal ein wenig rumbasteln, aufräumen, ganz ohne Zeitdruck. Alles ganz gemütlich angehen lassen. Mal alte Freunde anrufen und Mails oder Briefe an sie senden. Schmuckkästchen und Nähkästchen neu sortieren. Kleine Reparaturen durchführen, die schon lange anstehen.
Und nach Laune auch mal ein Mittagsschläfchen abhalten.

Draußen fällt Schneeregen.
Ach, wie ist es hier drin doch schön!

Inzwischen hat es noch viel mehr geschneit.
Gestern lagen die Nachttemperaturen bei 18°.
Auch wenn es bis Heiligabend viel wärmer werden sollte, bleibt doch hoffentlich noch ein weißer Schimmer über der Landschaft?


Blöd: Meine Nase läuft und läuft und läuft.
Bloß ich stehe den ganzen Tag, um die letzten Weihnachtsgaben fertig zu bekommen.


Morgen ist Großputztag. Damit ich mich wohlfühle, wenn der Besuch kommt.

...is eene jute Jabe Jottes.

Mehr als sechs Kilo hat unser Prachtexemplar auf die Waage gebracht.

Und weil wir die unmöglich zu zweit auf einen Rutsch verspeisen können, liegt sie nun tranchiert und bereits teilweise eingefroren als Gänseklein, Keule, Gänsebrust, knusprig gebratene Haut und als leckeres Gänseschmalz zur weiteren Verwendung in mehreren Mahlzeiten.

Morgen gibt's erst mal Gänseleber mit Äpfeln und Walnüssen.
Uns geht es verdammt gut.

Der erste Schnee ist gestern gefallen!
Weil es so besonders schön romantisch aussieht, quoll heute der Weihnachtsmarkt im nahegelegenen Freilichtmuseum über.

Und der Wetterbericht macht uns Hoffnung, dass der Schnee bis Weihnachten bleibt.
Nun ist die Zeit der Geranien endgültig vorbei. Gottlob habe ich gestern noch alle empfindlichen Pflanzen ins Haus geräumt. Und das Olivenbäumchen kann ein paar Grad Kälte ertragen.

Alt heißt nicht unbedingt hinfällig.

Aber alt und krank ist ein bedauernswerter Zustand.
Seit zwei Jahren wechselt sich das Ehepaar im Nachbarhaus mit Krankenhausaufenthalten ab.
Herzoperationen, Raucherbein und Schlaganfall...

Es ist schon traurig, mit anzusehen, wie Nachbarn, die man seit 35 Jahren kennt, sich nun langsam auf ihr Lebensende hin bewegen.

Und eine Mahnung, auch weiterhin mehr als die beiden etwas für seine Gesundheit zu tun:
Bewegung und Arbeit, Freude, Kommunikation halten hoffentlich lange gesund...
Und keine Glimmstängel.