Montag, 15. November 2021
Ich habe den Blues
Es ist wirklich schwer, nicht zu resignieren.

Jede Nachrichtensendung und manches private Gespräch zieht mich runter:

Flüchtlinge, auch Kinder, im frostigen Niemandsland zwischen Balarus und Polen, zynisch wie Vieh festgehalten...Tote im Mittelmeer und vor den Kanarischen Inseln...

Hungersnot in vielen Ländern. Kinder mit großen Augen und dünnen Ärmchen.

Unverzüglich umsetzbare Ergebnisse auf der Weltklimakonferenz? Oder wieder nur Lippenbekenntnisse und blah, blah...?
Neue Atomkraftwerkchen als Heilmittel gegen die Klimakatastrophe - sonst nichts?

Galoppierende, nicht mehr nur schleichende Coronazahlen. Volle Intensivstationen mit schlecht bezahlten und überarbeiteten Helferinnen und Helfern. Wenn mit gleichen Sterbezahlen an jedem Tag ein Flugzeug abstürzen würde, gäbe es vermutlich mehr Entsetzen. Sind wir schon so unempathisch geworden?

Ein langes frustrierendes Gespräch mit einer jüngeren Freundin, die sich nicht impfen lassen will, weil sie auf Naturmethoden schwört und gegen "die Pharmaindustrie" und die Schulmedizin zutiefst misstrauisch ist. Sie bekomme kein Corona, behauptet sie. Sie verlässt sich auf Vitamin C und andere Mittelchen. Viele Naturheilpraktiker ließen sich auch nicht impfen...

Eine Nachbarsfamilie läuft mit gefakten Papieren herum, die sie von der Maskenpflicht befreit. Und schickt ihre Kinder seit 2020 nicht in die Schule...

Und dann haben wir noch keine neue Regierung. Eine echte Aufbruchstimmung kann ich ohnehin nirgends entdecken.

Ich glaube, dass ich den Blues zurecht habe.

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Donnerstag, 4. November 2021
Unser Hausbaum
Als ich vor 46 Jahren einen kleinen Walnuss-Sämling in die Erde nahe am Zaun zum Nachbargrundstück setzte, konnte ich es mir nicht vorstellen, wie riesig ein ausgewachsener Nussbaum werden würde!
Mit etwa zehn Jahren trug er die ersten Nüsse und war vielleicht gut zwei Meter hoch.
Dann legte er zu und wurde immer prächtiger.
Schon vor 12 Jahren überragte er unser Haus, wie der Blick aus unserem Dachfenster zeigt.


In seinen besten Jahren lieferte er uns zwei bis drei Zentner leckere Nüsse. Das bedeutet allerdings viel Arbeit, Bückerei und mühsames Trocknen.
Aber der Klimawandel hat auch unseren Nussbaum erreicht. Nach dem Hitze- und Trockenheitsstress der vergangenen Jahre setzt ihm und vielen anderen Walnussbäumen des Ortes ein Pilz zu. Unser Baum hat viel Laub und die meisten Nüsse vorzeitig abgeworfen. Sie sind innen schwarz und schleimig. Nur wenige gute Nüsse wird es diesmal in der Weihnachtszeit geben.

Wir lieben unseren Baum!
Auch an den heißesten Tagen kann man es in seinem Schatten aushalten. Der Baum verbessert das Klima auf dem Hof spürbar. Und er ist Heimat für viele Vögel und Insekten.

Gut, das wir das Nachbargrundstück vor etlichen Jahren kaufen konnten. Es hätte sonst sicher zunehmend Konflikte wegen des Laubs gegeben. Jetzt steht der Baum im Zentrum des Grundstückes, nicht mehr am Rande.


Der Laubfall gehört zu eher anstrengenden Seite unseres Hausbaums. Inzwischen sind wohl 2/3 der Blätter unten und wir haben sicher schon 10 große pralle Säcke mit Laub in die Grünecke gebracht.


Aber etliche Stunden werde ich noch rechen müssen.
Das gerbsäurehaltige Laub darf nicht zu dick auf Wiese und Stauden liegen bleiben.

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Sonntag, 31. Oktober 2021
"Leben aufräumen" geht weiter
Brauchbare Dinge kann ich nicht wegwerfen. Das habe ich schon oft bekannt. Wir geben sie aber liebend gerne weiter. Wir gelten bei Freunden und Nachbarn immer als die, bei denen man zuerst nachfragt, bevor man irgend etwas neu kauft.

Nach sehr intensivem Aufräumen unserer Scheune empfinde ich es jetzt als eine große Erleichterung, mich aktuell von vielen Sachen zu trennen, die - ganz nüchtern gesehen - wohl nicht mehr genutzt werden. Etliche Mal-Leinwände beispielsweise, denn sicherlich werde ich nicht mehr mit Acrylfarben malen. Oder viele Glasbildträger in verschiedenen Größen, es sind in unserem Haus ohnehin keine leeren Wände mehr vorhanden. Alte gesammelte Goldrahmen werden mit Sicherheit auch nicht mehr gebraucht.
Weiter habe ich auch unsere vielen Bücher durchforstet, es stapelt sich jetzt unter Dach im Hof ein neuer Berg von schweren Kartons. Auch ein geschenktes Kiefernholz-Bett in 1,20 m Breite ist abzugeben.

Mitte des Monats haben wir den Sperrmüll angemeldet.
Da wird noch einiges weggehen. Beispielsweise drei alte Tapeziertische, die für vielerlei Aktionen nützlich waren, aber nun doch recht wackelig sind. Für die Pflanzenbörse habe ich noch ausreichend Tische. Und ich bin sicher: Tapezieren werde ich in diesem Leben nicht mehr selber...

Morgen setze ich neue Kleinanzeigen ins Netz. Die Rubrik "zu verschenken" ist da sehr nützlich...

Und für unseren nächsten Hof-Flohmarkt nach Corona sind auch immer noch genug volle Kartons vorhanden.
Zweimal musste er ja ausfallen.

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