Dienstag, 2. Oktober 2007
Na gut: Ja, ich will...
Vor vier Wochen hätte ich (und nicht nur ich) daran denken müssen. Aber wie in vielen vergangenen Jahren ist er im Alltagsgetümmel vergessen worden: Unser Hochzeitstag.

Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?

Bei manchen Paaren würde das vermutlich eine emotionale Existenzkrise auslösen, so ein Tag ohne Blumen oder Geschenke!
Der Holzwurm und ich zucken eher mit den Schultern, weil wir finden, dass es auf den Inhalt ankommt und nicht auf die Verpackung.

Aber eigentlich stimme ich ja der feschen Frau Pauli aus Bayer zu, dass man alle 7 Jahre auseinander laufen können müsste, wenn man sich nicht entschließen kann, den Ehevertrag zu verlängern.

Und bei dieser Gelegenheit fällt mir auch gerade ein, dass ich in diesem Jahr die Gelegenheit hätte, wenn ich wollte. Denn 2007 sind wir (ich mag es gar nicht aussprechen, weil ich dann auf einmal so alt aussehe-die meisten Bloggersdorfer sind ja viel jünger)
genau 6 mal 7 Jahre verheiratet.

Ich habe zur Hochzeit noch die schriftliche Einwilligung meiner Eltern gebraucht.

Und ehrlich gesagt, ist es nie langweilig geworden.



Also, falls der Holzwurm fragen würde -was er sicher vergisst - dann würde ich wohl doch ohne größere Bedenken einer Verlängerung unserer Zweisamkeit zustimmen.
Denn was sollte ich auch mit einem neuen alten Mann anfangen? Meinen kenne ich doch langsam ganz gut.

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Modischer Dominoeffekt
Der Holzwurm kann es sowieso nicht verstehen, warum ich mir so viele Gedanken über eine mir adäquate und kommode Bekleidung mache. Er behauptet, mich auch ohne zu mögen, steht souverän über allen Modedingen und macht auch in Latzhose und kettensägenschnittfestem Zweiteiler eine ganz gute Figur.

Aber mir gelingt das nicht ganz so einfach. Richtig tüchtig eitel bin ich gar nicht, aber mein Anblick soll doch.....was eigentlich? Anziehend sein? Für wen? Oder mindestens harmonisch, zum Typ passend?

Naja, jedenfalls habe ich seit dem vergangenen Jahr großen Spaß an weiten Schlabberhosen (von meiner Schwiegermutter früher immer "Schinkenbüdel" genannt),die nicht in der Taille kneifen und locker fallen. Von denen habe ich mir schon einige gekauft oder genäht.
Bloß eines habe ich dabei vergessen: Wenn man nur 157 cm groß ist, und dabei eher zu den "Uffgestumpte" gehört, wie man hier sagt, dann muß man sich entscheiden. Entweder schmalere Hosen mit längeren Oberteilen zum Verdecken der Jahresringe - oder Schlabberhosen mit kurzen Oberteilen, sonst sieht es furchtbar zwergenmäßig abgesägt aus.
Und beide Linien nebeneinander gehen auch nicht, weil dann der Platz im begehbaren Schrank nicht mehr reicht.

Zugegeben, ein klassisches Luxusproblem....

Also folgt auf den Modestilwechsel eine unvorstellbare Änderungswelle: Langjährig geliebte Oberteile müssen gekürzt, angepasst und gegebenenfalls modisch aufgemotzt werden, um Gnade zu finden.

Und so wird endlich mal mein Schrank durchforstet und aufgeräumt.


P.S. Nun wollte ich mal einen Link auf einen eigenen Beitrag setzen, aber es funktioniert nicht. Hilfe!!! Frau Stella!!

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Montag, 1. Oktober 2007
Sonntagskrimi
Heute sahen wir keinen Sonntagskrimi, sondern Veronika Ferres als "Frau vom Checkpoint Charly". Und danach die "echte" Frau mit ihren Töchtern und ihr glühendes Bekenntnis zu Freiheit und Demokratie in der Sendung bei Anne Will.
18 Jahre nach dem Fall der Mauer läuft es mir in der Erinnerung an die vielen menschlichen Dramen im Zusammenhang mit der DDR immer noch kalt über den Rücken. Der heute als Fernsehfilm gesendete Fluchtversuch mit seinen menschlich erschütternden Folgen ist ja nur einer von vielen gewesen.
Ein-zwei Generationen weiter ist im Westen das Wissen über die damaligen repressiven Zustände in der DDR kaum mehr präsent, sie geraten erst durch Filme wie den heutigen wieder in das Bewußtsein.

Gerade habe ich überlegt, woran ich mich noch erinnere.
Es sind kleine Schlaglichter auf persönliche Begegnungen mit dem Thema der deutschen Teilung:
Ende der 50er Jahre wollte meine Großmutter ihre Verwandten in Sachsen-Anhalt besuchen und probierte aus, wie sie Westgeld in ihren Locken unter dem Haarnetz verstecken konnte.
Die Päckchen nach "drüben" für die bedürftigen Verwandten habe ich als Kind mitgepackt, als Dank erhielten wir dann kleine Holzengel aus dem Erzgebirge.
Ich erinnere die sorgenvollen Gespräche zur Zeit der Berliner Blockade, denn in Berlin lebte meine Tante.
Bei der Straßensammlung für die Aktion "Macht das Tor auf!" habe ich als Schulkind kleine Anstecknadeln mit dem Brandenburger Tor verkauft. Eine besitze ich noch...
Ich denke an die kleinen Zusatzbriefmarken "Notopfer Berlin", die auf jeden Brief geklebt wurden.
Und natürlich erinnere ich mich an die vielen Fernsehberichte über spektakuläre gelungene und über tödlich verlaufene Fluchtversuche, an den Aufstand am 17. Juni 1953, an den Bau der Mauer 1961.
Mir fällt das Gefühl wieder ein, das ich hatte, als in der Weihnachtszeit Kerzen in die Fenster gestellt wurden, um "denen da drüben Hoffnung zu machen", und ich erinnere noch in etwa den Spruch, der auf einem der Häuser am Bremer Marktplatz zu lesen war:
Gedenke der Brüder und Schwestern, die das Schicksal der deutschen Teilung tragen.

Zur Entspannungspolitik von Brandt und Genscher sehe ich auch heute noch keine Alternative. Sie war ja erfolgreich, obwohl es ambivalent ist, mit Regierungen eines repressiven Staates zu verhandeln.

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Samstag, 29. September 2007
Rotwein am Nachmittag
Also, Rotwein soll ja sehr gesund für die Venen und für das Herz sein.
Aber wenn der Chor den runden Geburtstag einer Sopranistin feiert und es außer einem leckeren Essen auch noch einen sehr süffigen Rotwein gibt, dann beobachte ich noch weitere Folgen:
1. Alle Sänger und Sängerinnen sehen auf einmal viel hübscher aus.
2. Bei manchen wird der Gesang mutiger, bei anderen nur etwas schräger.
3. Kaffee nach Rotwein wirft um Stunden zurück.

Gut, dass wir bei 40 Chormitgliedern häufig zum Feiern kommen.

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