Samstag, 5. Juli 2014
Fußball-WM 1954
Meine Eltern hatten 1949, nach der Rückkehr meines Vaters aus englischer Kriegsgefangenschaft, zuerst eine Werkstatt und schließlich ein kleines Radio- und Fernsehgeschäft aufgebaut.
Mit dem Wirtschaftswunder wuchs es. Aus der Kellerwerkstatt zogen meine Eltern in einen kleinen barackenähnlichen Laden. Und als es dort zu eng wurde, erweiterte man die Fläche durch das Zumieten eines Nachbarladens. Schließlich irgendwann wagten meine Eltern den Sprung in einen Neubau am Bremer Bahnhof.

Über die 30 Jahre, die dieses Geschäft existierte, hat meine Mutter nach dem Tod meines Vaters und dem Verkauf der Firma eine Chronik zusammengestellt.
Und hier habe ich die Fotos gefunden, die von der Fußball-WM 1954 - vor genau 60 Jahren - berichten.
Mein Vater hatte vor dem Laden Lautsprecher aufgebaut und übertrug die Radioberichterstattung ins Freie. Und im Laden liefen zwei oder drei der kostbaren Fernseher, die etwa ein halbes Jahresgehalt kosteten, und machten das "Wunder von Bern" sichtbar. Eine Sensation!






Meine Mutter im Vordergrund stellt gerade die Apparate ein. In den Anfangszeiten des Fernsehen war viel Schneegestöber zu sehen, denn es fehlten noch die großen Verstärker-Antennen, die das Bild von den großen Sendezentren übertrugen.



Zuhause im Wohnzimmer meiner Eltern - die als Händler natürlich früh einen Fernsehapparat besaßen - hatten sich etliche Verwandte und gute Bekannte eingefunden und verfolgten das Spiel bei Salzstangen und Bier mit großer Spannung sozusagen vom Logenplatz aus.
Ich war neun Jahre alt, und dieses Ereignis mit einem Sieg auf internationaler Bühne war für mich so eindrucksvoll, dass ich es bis heute nicht vergessen habe...

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