Sonntag, 26. Oktober 2008
Der Zorn des Schafes*
Viel zu spät bin ich an Erich Loest geraten - den aus der damaligen DDR vertriebenen politischen Schriftsteller.

Warum habe ich ihn eigentlich nicht damals vor mehr als 10 Jahren gelesen, als meine längst verstorbene ältere Freundin Ursula -mit Loest gleichaltrig - von ihm sprach und bekannte, dass sie eine begeisterte Leserin seiner Werke sei? Und als sich die DDR in den letzten Zuckungen wand?

Ich weiß es nicht.

Neulich fiel mir im Grabbelkorb der Bücherei eines seiner Bücher* in die Hand. Ausgemustert, weil es seit Jahren nicht mehr ausgeliehen wurde. Für 25 Cent.
Ein Bericht aus seinem "Tagewerk".
Ich habe es verschlungen.

Erinnerungen stiegen hoch.
Beispielsweise an den Konflikt der friedensbewegten, sich dem linken Parteienspektrum zurechnenden Bürger, die die DDR als klar autoritären, stacheldraht-abgegrenzten Staat mit fehlenden Freiheitsrechten sahen, aber nicht im plumpen Antikommunismus von B**D und Konsorten mitjaulen mochten. Die den Wandel durch Annäherung wollten. Die Biermann gerne hörten und empört über seine unfreiwillige Ausbürgerung waren.

Loest hatte ein ähnliches Schicksal.
Schade, dass ich damals nichts von ihm wahrnahm...
Vielleicht war ich zu sehr mit Demonstrieren beschäftigt?

Jetzt werde ich mich auf die Suche nach seinen anderen Büchern begeben.

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