Gestern abend nach der Tagesschau räumte ich meine Küche auf. Der Fernseher lief dabei weiter.

Eine Schülerkomödie begann dort, im Hessenfernsehen: "Pepe der Paukerschreck" aus dem Jahr 1969, mit bekannten Darstellern wie Uschi Glas, Harald Juhnke und Theo Lingen sowie Hannelore Elsner.
Einer dieser Filme aus der beliebten "Lümmel"-Reihe, von denen ich damals keinen einzigen angesehen habe.

Eigentlich amüsieren mich derartige Filme, sozusagen als Dokumente ihrer Zeit. Die Handlungen sind meist reichlich blöd, albern und überdreht. Lustig anzusehen und für mich mit Wiedererkennungswert ist die Mode, und ganz oft trifft man auch Darsteller, die sich in späteren Jahren zu ernsthafteren Schauspielern gemausert haben.

Aber nach wenigen Minuten hörte ich in einer Klassenszene einen unglaublichen Satz: " Wollt ihr bis zur kalten Vergasung .....Vokabeln pauken?"

Mir fiel fast mein Kochtopf aus der Hand...

Ich erinnere mich daran, dass in meiner Kindheit dieser Satz zum Sprachgebrauch gehörte. Als Kind kannte ich seinen Sinn und Ursprung überhaupt nicht und dachte mir nichts dabei.
Später begriff ich und konnte ihn niemals mehr aussprechen...

Dass er noch im Jahr 1969 in einem Spielfilm ohne Hemmungen gesagt werden konnte, lässt mich schaudern.
Und auch, dass man diesen Satz noch nicht längst aus dem Film geschnitten hat.

Was mögen die Angehörigen von Nazi-Opfern wohl dabei empfinden?

Zurzeit herrscht hier eine richtige Winterdepression:
Frau Stella mit Volksküche und Theater beschäftigt, Herr Gorillaschnitzel auf Tauchstation, Frau Feuerlibelle verreist...

Außer bei den Tieren und den Blümchen ist ja gar nichts mehr los.

Na gut, auf der dunklen Seite sollen immerhin möglicherweise Verbrecher gesehen worden sein.

Mein Herz setzte einen Moment aus, als ich eben dies als Überschrift auf der Nachrichtenseite des T-Online-Startcenters las.

Nicht erst seit den Obristen in Argentinien weiß ich, dass immer wieder Menschen anderen Menschen Entsetzliches antun können.

Gut, dass ich weitergelesen habe.

Da hat jemand mit Entsetzen Scherz getrieben...

Nun schaun wir doch schon so wenig in die Glotze...

Aber das Gewitter wollte uns den Sonntagskrimi nicht gönnen, unsere Schüssel lieferte einfach kein Signal mehr.

Nass draußen. Aber immer noch 28°, um 21.30 Uhr.

Nein, kein Schnupfen...
Obwohl man sich den heute abend auch hätte holen können, denn gegen 1/2 11 wurde es doch recht frisch im Garten.

Wenn nicht langsam eine Herde Schäfchenwolken über das Firmament gezogen wäre, lägen wir vier (die Enkeline, die beiden Beuteenkel und ich) wohl immer noch im Gras. Auf Liegen und Isomatten, in der Hoffnung, vielleicht noch die eine oder andere Sternschnuppe zu erblicken...

Denn leider hatte Petrus vor zwei Tagen kein Einsehen mit uns und ließ auch nicht das kleinste Loch frei - nur Wolken, die uns den Blick auf die Perseiden-Schwärme verwehrten.

Immerhin: Eine Schnuppe hat er uns heute geschickt!

Und weil ich schon vier Tage drüber bin, hat Frau Stella mich neu eingekleidet...

Aber ich schwöre: Das bin ich nicht!

Ein wunderbarer Spaziergang durch den grünen Wald und durch ein Tal mit bunten Blumenwiesen endete reichlich feucht. Eine schwarze Regenfront zog auf und bediente uns mit einem Guss.
Notdürftig fanden wir Schutz unter einer Birke, waren allerdings bald gründlich durchgeweicht.

Schön war, dass 200m entfernt unerwartet ein Mann unter einem großen Regenschirm sein musikalisches Repertoire auf einem Waldhorn darbot.

Schöner wäre allerdings gewesen, wenn er rasch zu uns gekommen wäre und wir seiner Musik trocken unter seinem Schirm hätten lauschen können...

Seit einigen Tagen erreichen uns sehr eigenartige Anrufe, die mich spontan zum Lachen reizen, weil ich mir vorkomme wie bei einem Straßentheater.
Heute folgender Dialog:

Anrufer, nach der Stimme ein sympathischer Mann mittleren Alters:
Hier Alberti. Ich möchte Ihnen den Computer wiederbringen.

Ich:
Das ist ja sehr freundlich, aber was für einen Computer wollen Sie mir denn wiederbringen?

Er:
Den ich von Ihnen bei ebay gekauft habe.

Ich lachend:
Ich habe aber gar keinen Computer bei ebay
verkauft.

Er:
Aber 100 pro.

Ich:
Aber ganz sicher nicht! Versuchen Sie es einfach mal bei einer anderen Telefonnummer...

Dann habe ich aufgelegt.

Zwei Minuten später wieder:

Hier Alberti. Ich möchte Ihnen den Computer wiederbringen...

Nach dem Auflegen dann noch ein dritter Versuch:
Hier Alberti. Ich möchte...


Letzte Woche war ein noch viel lustigerer Anruf.

Eine angebliche Firma XY rief an - angeblich ein Rückruf wegen einer Rechnung oder Bestellung. Als ich dann fragte, worum es überhaupt ginge, wurde ich zu einer aufgedrehten Sekretärin verbunden, die sich sofort über ihren Mitarbeiter beschwerte. Anschließend schien es, als sei man zufälliger Zeuge einer Bürodiskussion, bei der der Chef einer Mitarbeiterin vorwarf, sie würde stehlen...

Alles so sehr im Straßentheaterton, dass ich lachend auflegte.
Auch diese Truppe versuchte es am Abend noch einmal mit dem gleichen Programm.

Natürlich war die Rufnummern-Anzeige unterdrückt,
und mir ist klar, dass auf der anderen Seite der Leitung ein interaktives Computerprogramm steckt und kein lebendiger Mensch.

Aber eigentlich hätte ich den "Dialog" noch weiterführen sollen. Denn jetzt beschäftigt mich die Frage: Was wollen die eigentlich?
Mir irgendetwas verkaufen?
Uns unter Druck setzen?
Oder versucht da irgendein Radiosender mit schrägen Anrufen Leute zu provozieren und dann damit Comedy zu machen?

Das wüsste ich schon gerne...