Mittwoch, 5. September 2007
Speierlingsernte
Um einen selbstgemachten Apfelwein zu klären, benutzt der echte Apfelweinhersteller - und mein Holzwurm ist so einer - hierzulande traditionell die Frucht des Speierlingsbaumes .
Das ist kein Apfel, wie viele glauben, sondern eine Sorbus-Art, verwandt mit der Eberesche. Wenn man die hübsch aussehenden, aber zusammenziehend sauren Früchte presst und dem Apfelwein zusetzt, zieht auch er vor Schreck alle Trübstoffe zusammen, sodass man anschließend ein klares "Stöffche" genießen kann. Das Aroma des Speierlings gibt dann dem Äppler noch einen gewissen Kick.



Heute, an einem sonnigen Herbsttag, war Speierlingsernte und dann große Pressaktion auf unserem Hof. Mein Holzwurm und vier weitere eifrige Apfelweinliebhaber vertieften sich glücklich ins Quetschen und Pressen der Früchtchen. Anschließend gab's den letztjährigen Apfelwein und natürlich Handkäs' mit Musik. Der gehört hier unbedingt dazu.
Und ein Konzert erfreute uns auch. Roland, der in einem Orchester die Tuba spielt, überraschte uns mit Wagner und mit einem schmissigen Ebbelwoi-Blues!

Ich sammle nach dem ersten Frost lieber die überreifen braunen Speierlinge. Die sehen zwar nicht mehr schön aus, aber dann ist das Fruchtfleisch süß und aromatisch und es lässt sich eine köstliche Marmelade daraus kochen.

Nebenbei: 13 Gläser Marmelade habe ich heute auch gekocht, aus der blutroten Frucht der Kornelkirsche. Die kennt kaum jemand, und kaufen kann man solche Marmelade auch nicht. Aber die schmeckt...!

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