Montag, 23. November 2009
Sonntagskrimi, anders als sonst
Wir gucken sehr wenig Fernsehen, aber unser Sonntagskrimi im 1. Programm ist uns seit Jahren nahezu "heilig". Nicht zuletzt, weil wir einem der Tatort-Kommissare verwandtschaftlich verbunden waren.

Heute allerdings guckten wir in die Röhre und fanden uns - statt in einen "Tatort" - in eine Zeit vor fast 40 Jahren zurückgebeamt, die noch heute sehr intensive Empfindungen bei mir auslöst.

Als sehr junge Eltern zählten wir nicht direkt zur Studentenbewegung, aber fühlten uns dennoch im Einklang mit den Ideen und den Kritikpunkten der 68er. Eine gewaltfreie Veränderung der Gesellschaft zu mehr Demokratie war auch unser Ziel.

Terrorismus lehnten wir ab. Bei aller Kritik am konservativen und auch durchaus gelegentlich autoritärem Staat erfüllten uns die Morde der "Rote Armee Fraktion" an Alfred Herrhausen und Jürgen Ponto, die nur wenige Kilometer von unserem Wohnort entfernt verübt wurden, mit Grausen und Abscheu.

Heute kamen viele Erinnerungen an diese Zeit zurück - beim 1. Teil des Fernsehfilms "Der Baader-Meinhof-Komplex". Auf den 2. Teil des Filmes morgen Abend bin ich nun auch gespannt.

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das dunkle kapitel der siebziger bleibt auch für mich eine beängstigende rückschau. den film hab ich mir diesmal bewußt nicht angeschaut, weil mich dann angstzustände geplagt hätten.

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Es gibt Leute, die mich für "links" halten (und denen ich nur unwesentlich widerspreche), aber:

68 und RAF sind wirklich zweierlei Geschichten. Die RAF hatte nie eine Mehrheit in der Linken. Zu keiner Zeit. Und "gewaltfreie Veränderung" war mitnichten Ziel der RAF, das hieß von Anfang an "Revolution". Was die 68er formulierten ist das eine, was die RAF daraus machte, steht auf einem anderen Blatt. Und die Tatsache, wie die Generation (und das gilt nun nur der RAF) "Klärmichaufüberdienazis" heute ihr Stillschweigen vollführt über ihre eigene Geschichte: Tja, da bleibt als Erkenntnis eigentlich nur

Wie der Vater so der Sohn.

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Da stimme ich Ihnen voll zu.
Und den "Gewaltfreien" war auch damals klar, dass man (im übertragenen Sinne) Alkoholismus nicht mit exessivem Saufen bekämpfen kann.

Gegenüber Dogmatikern aller Farben bin ich sehr reserviert, sie sind mir einfach nicht geheuer. Wer im Dienste einer Ideologie die Menschlichkeit und Empathie gegenüber seinen Mitmenschen aufgibt, wird wie die, die er zu bekämpfen vorgibt. Und befindet sich eigentlich nur auf einem Egotrip.
Und da ist es ja eigentlich auch nicht verwunderlich, dass Rechtsanwalt Mahler mit einem Riesensalto in der braunen Ecke gelandet ist...

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Dem Mahler gehts wohl mehr um "anti" und dem ist alles recht, ganz gleich der Ideologie. Opportunismus pur. Beim Mahler ists wie beim Goebbels (nur umgekehrt). Über den sagte man auch, er sei bereits der roten Fahne hinterhergelaufen, als die noch gar kein Hakenkreuz trug.

Wer im Dienste einer Ideologie die Menschlichkeit und Empathie gegenüber seinen Mitmenschen aufgibt, wird wie die, die er zu bekämpfen vorgibt. Und befindet sich eigentlich nur auf einem Egotrip.

Dem ist absolut nichts hinzuzufügen. Danke.

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