Dienstag, 10. November 2009
Zahlenhasser
siria, 16:02h
Morgen muss ich mit einem Paket voll Unterlagen zum Steuerberater.
Ein Stress, alles zusammenzustellen.
Und weil ich absolut keine Liebesbeziehung zu Formularen und ein äußerst gebrochenes Verhältnis zu Zahlen habe, schiebe ich die Arbeit immer bis auf den letzten Tag.
Was natürlich alles noch unangenehmer macht.
Mein Göttergatte, Herr Holzwurm, hat es gut. Da er die ganze Chose noch mehr verabscheut als ich und vermutlich noch weniger durchblickt, habe ich schweren Herzens irgendwann einmal die Familienfinanzen als Aufgabe übernommen.
Und nun klebt sie an mir.
Heute beschlich mich die Idee, dass ich wohl fast jede Partei aus Dankbarkeit wählen würde, die endlich ein einfaches und trotzdem gerechtes und soziales Steuersystem durchsetzen würde.
Aber vor "einfach, gerecht und sozial" haben die Götter wohl die "Besitzstandswahrung" gesetzt...
Wer viel hat, will möglichst wenig davon hergeben.
Und wer kann objektiv entscheiden, was gerecht und sozial ist?
Auch Gesetzgeber müssen ja Steuern zahlen und folgen daher ihren eigenen Interessen.
Ein Stress, alles zusammenzustellen.
Und weil ich absolut keine Liebesbeziehung zu Formularen und ein äußerst gebrochenes Verhältnis zu Zahlen habe, schiebe ich die Arbeit immer bis auf den letzten Tag.
Was natürlich alles noch unangenehmer macht.
Mein Göttergatte, Herr Holzwurm, hat es gut. Da er die ganze Chose noch mehr verabscheut als ich und vermutlich noch weniger durchblickt, habe ich schweren Herzens irgendwann einmal die Familienfinanzen als Aufgabe übernommen.
Und nun klebt sie an mir.
Heute beschlich mich die Idee, dass ich wohl fast jede Partei aus Dankbarkeit wählen würde, die endlich ein einfaches und trotzdem gerechtes und soziales Steuersystem durchsetzen würde.
Aber vor "einfach, gerecht und sozial" haben die Götter wohl die "Besitzstandswahrung" gesetzt...
Wer viel hat, will möglichst wenig davon hergeben.
Und wer kann objektiv entscheiden, was gerecht und sozial ist?
Auch Gesetzgeber müssen ja Steuern zahlen und folgen daher ihren eigenen Interessen.
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feuerlibelle,
Mittwoch, 11. November 2009, 18:15
können sie ihren steuerberater nicht soweit erziehen, dass er ihnen auch die formulare ausfüllt? denn am ende muss er dem finanzamt sowieso ein von ihm ausgefülltes formular samt belege übersenden.
also ich fülle nichts aus, schicke lediglich alle belege geschlichtet nach kategorien in seine kanzlei und warte auf die steuererklärung, die er mir dann innerhalb von 2 wochen per post zur unterschrift zuschickt. schließlich kriegen die burschen kein schlechtes honorar...
also ich fülle nichts aus, schicke lediglich alle belege geschlichtet nach kategorien in seine kanzlei und warte auf die steuererklärung, die er mir dann innerhalb von 2 wochen per post zur unterschrift zuschickt. schließlich kriegen die burschen kein schlechtes honorar...
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siria,
Donnerstag, 12. November 2009, 00:20
Oh, Frau Libelle, so machen wir es natürlich auch!
Aber das deutsche Steuersystem ist so idiotisch bürokratisch, dass mich das Zusammenstellen der Belege irre viel Zeit kostet. Besonders wenn man seine Altersversorgung in kleine Mietwohnungen gesteckt hat und ein paar winzige geerbte Fondsanteile verwaltet. Und wenn man für irgendwas Zinsen bekommt, genügt dem Finanzamt z.B. nicht eine Sorte Jahresbescheinigung, sondern das Finanzamt verlangt noch eine zweite, in der die ZAST (Zinsabgeltungssteuer) gesondert ausgewiesen wird, obgleich aus der Jahresbescheinigung genau dasselbe zu entnehmen ist. Die hatte mir die Bank aber nicht zugeschickt.
Auch unser Steuerberater (seit 25 Jahren), sehr geduldig und kompetent, schüttelt oft den Kopf über den Wust an ständig neuen Vorschriften und Regelungen und kann meine Verzweiflung und Abneigung gegen unser überregeltes System gut nachvollziehen.
Wir haben heute zwei Stunden zum Sichten der Unterlagen gebraucht. Obwohl ich sie schon recht gut sortiert hatte, fehlten am Ende doch noch einige Dinge, die ich noch nachreichen muss.
Ein Beispiel, zufällig positiv: Neuerdings kann man auch die Schornsteinfegerrechnung der Steuer vorlegen, die Arbeitszeit darin wird steuerlich anerkannt wie Handwerkerleistungen. -Hab ich nicht gewusst.
Unser System ist so verworren und kompliziert... Woher soll eigentlich ein normaler Mensch wissen, was beispielsweise "Halbeinkünfte" sind und warum ein Hobby, bei dem gelegentlich ein paar wenige Euronen verdient werden, als Gewerbe eingestuft wird, aber eine Gewerbetätigkeit, die einige Jahre keinen Gewinn erzielt, sondern Verluste produziert, als "Liebhaberei" angesehen wird?
Ich werde es (und will es auch nicht) nie kapieren.
Und dabei wollen wir uns ja keinesfalls vor Steuern drücken...
Aber das deutsche Steuersystem ist so idiotisch bürokratisch, dass mich das Zusammenstellen der Belege irre viel Zeit kostet. Besonders wenn man seine Altersversorgung in kleine Mietwohnungen gesteckt hat und ein paar winzige geerbte Fondsanteile verwaltet. Und wenn man für irgendwas Zinsen bekommt, genügt dem Finanzamt z.B. nicht eine Sorte Jahresbescheinigung, sondern das Finanzamt verlangt noch eine zweite, in der die ZAST (Zinsabgeltungssteuer) gesondert ausgewiesen wird, obgleich aus der Jahresbescheinigung genau dasselbe zu entnehmen ist. Die hatte mir die Bank aber nicht zugeschickt.
Auch unser Steuerberater (seit 25 Jahren), sehr geduldig und kompetent, schüttelt oft den Kopf über den Wust an ständig neuen Vorschriften und Regelungen und kann meine Verzweiflung und Abneigung gegen unser überregeltes System gut nachvollziehen.
Wir haben heute zwei Stunden zum Sichten der Unterlagen gebraucht. Obwohl ich sie schon recht gut sortiert hatte, fehlten am Ende doch noch einige Dinge, die ich noch nachreichen muss.
Ein Beispiel, zufällig positiv: Neuerdings kann man auch die Schornsteinfegerrechnung der Steuer vorlegen, die Arbeitszeit darin wird steuerlich anerkannt wie Handwerkerleistungen. -Hab ich nicht gewusst.
Unser System ist so verworren und kompliziert... Woher soll eigentlich ein normaler Mensch wissen, was beispielsweise "Halbeinkünfte" sind und warum ein Hobby, bei dem gelegentlich ein paar wenige Euronen verdient werden, als Gewerbe eingestuft wird, aber eine Gewerbetätigkeit, die einige Jahre keinen Gewinn erzielt, sondern Verluste produziert, als "Liebhaberei" angesehen wird?
Ich werde es (und will es auch nicht) nie kapieren.
Und dabei wollen wir uns ja keinesfalls vor Steuern drücken...
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feuerlibelle,
Donnerstag, 12. November 2009, 01:17
...aber eine Gewerbetätigkeit, die einige Jahre keinen Gewinn erzielt, sondern Verluste produziert, als "Liebhaberei" angesehen wird?... ja so eine formulierung gibt es bei uns auch und da sind die finanzprüfer ganz lästig. meine, insgesamt zwei betriebsfinanzprüfungen innerhalb von fünf jahren haben sicher 10 jahre meines lebens gekostet. obwohl ich jedes jahr nach der aktuellsten steuerbroschüre meine finanzen "schlichte", gibt es trotzdem beanstandungen. naja, so ist das halt mit dem fiskus.
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