Sonntag, 2. September 2018
Efeu satt
Wir wohnen ja an der über 600 Jahre alten Stadtmauer.
Das Gässchen entlang dieser Mauer bestand vor 45 Jahren nur aus Schutt und Unkräutern.
Dann haben meine Nachbarin und ich einen romantischen Gartenweg daraus gemacht und seit mehr als 30 Jahren die Patenschaft für seine Pflege. Der Nachbar hatte Efeu an die Mauer gepflanzt.
Zu viel Efeu.
Anfangs wuchs er ja sehr langsam und sah auch hübsch aus mit seinen glänzend grünen Blättern.
Inzwischen hat er aber ein respektables Alter, die "adulte" Form des Efeus mit vielen schwarzen Fruchtdolden erreicht und teils oberarmdicke Äste gebildet. Und krallt sich auch gerne in Ritzen des historischen Gemäuers fest. Das lockert so manchen Stein.
Seit mehreren Jahr versuchen die Nachbarin und ich, dem Klimmer auf die Finger zu klopfen und haben zehnmeterweise die grüne Pracht von der Mauer entfernt.
Bloß der dicken Wurzelstöcke werden wir nicht Herr. Dazu braucht man wohl eine Spezialfräse. Und so treibt jährlich der Efeu neue grüne Ranken und besiedelt erneut gerade freigemachtes Terrain.

Jetzt haben wir es wieder versucht- zumindest auf der Gässchenseite. Bis auf einige krampfaderähnliche Reste des Efeus sieht die Mauer jetzt eigentlich recht gut und nackig aus.
Bloß wurzelt ja auch auf der anderen Seite der Mauer der Efeu und liegt wie eine dicke Matte auf der Mauerkrone.
Die andere Seite ist aber der nachbarliche Privatgarten. Und seine Eigentümer sind schon näher an der 80 als ich.

Hoffentlich ist der Efeu nicht vitaler als wir alle...

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Samstag, 25. August 2018
Ach, so blau...






Deshalb heißt er ja auch Blautopf.
Und hat zurzeit recht wenig Wasserausschüttung.
Auch in Baden-Württemberg ist es sehr trocken.

Wunderbar das Urzeitmuseum in Blaubeuren, nahe am Blautopf.
Ebenso spannend die Karsthöhlen, die jetzt Weltkulturerbe sind.
Und auch sehenswert: Das Keltenmuseum in Hochdorf.

Wir haben also eine echte Bildungsreise gemacht!

Aber nicht nur, denn vor allem Familienbesuch bei den ältesten Verwandten (92 und 93 Jahre zählen die beiden Frauen) stand auf dem Programm, und hat uns wieder viele neue Eindrücke und Informationen beschert. Und die Erkenntnis, dass man auch mit 92 noch geistig und körperlich fit sein kann. Die besseren Gene sind wohl in der Familie des Holzwurms gelandet. Aber ich werde mir Mühe geben...!

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Montag, 13. August 2018
30 Männer an Kultmaschinen
Für knapp drei Tage war hier richtig was los!
Der "Heylige Haufen" traf sich bei uns. Männer aus Deutschland, Italien, Holland. Nicht besonders fromm, aber alle Besitzer von alten schweren Heyligenstädt-Drechselmaschinen, Made in Gießen vor etwa 70 Jahren. Die wurden nach dem Krieg nur für kurze Zeit und in begrenzter Stückzahl gebaut, und sind daher rar, kultig und begehrt.

Es wurde gegessen. Und getrunken. Und gelästert.
An acht Maschinen konnte auch gearbeitet, über Techniken und Spezialwerkzeuge diskutiert und mitgebrachte Arbeiten der Teilnehmer kritisch bewertet werden.





Auch so manches große Holzstück wurde zerlegt.

Große Gefäße und Objekte sowie ihre Entstehung kenne ich ja vom Holzwurm. Umso mehr faszinierte mich die Arbeit des "Mini-Drechslers", der auf einer kleinen mitgebrachten Maschine mit winzigen selbst hergestellten Werkzeugen (ähnlich denen vom Zahnarzt) zeigte, wie Drechseln im Puppenstubenformat geht. Er baut auch winzigste Musikinstrumente, beispielsweise eine kleinfingerlange Gitarre, die mit einem Plektrum auch tatsächlich bespielt werden kann...


Was man hier nicht sehen kann: Überall hängen an diesem Werkstück millimeterkleine "gefangene" Ringe, vom 10mm Rundstab abgedreht.

Unser Ambiente sah nach kurzer Zeit sehr rustikal aus. Aber ich hatte die Anweisungen, nicht meinem ästhetischen Empfinden zu folgen und ordnend einzugreifen. Vermutlich haben sich daher alle starken Kerle recht wohl gefühlt...





Das Chaos klärte sich dann auch vor der Abreise.
Und tatsächlich: Auch mir hat es Spaß gemacht!!

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Endlich...!!




Neun Liter Regen heute morgen.
Und eben wieder ein schöner Schauer!

Das gefällt auch Kater Merlin - auch wenn er lieber im Haus bleibt.
Und mir gefällt der doppelte Regenbogen. Lange nicht mehr gesehen...

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