Sonntag, 29. Januar 2012
Zypern






Die Insel der Aphrodite ist seit Jahrtausenden ein Trittstein zwischen Europa und Asien. Was seit dem Neolithikum von den Mykenern, Ptolemäern, Römern, Byzantinern, Kreuzrittern hier in Stein gebaut wurde, findet sich oberirdisch und bei fast jedem Spatenstich - vom Tempel bis zu frühchristlichen Kirchlein, Klöstern und Moscheen, von der Villa mit herrlichsten Mosaikböden bis zur unterirdischen Nekropole.
Besonders beeindruckende Zeugnisse der bewegten Geschichte Zyperns hinterließ die Geschichte in Paphos, der künftigen Kulturhauptstadt 2017.










Vielleicht sollte man nicht gerade im Winter hin fahren. Jährlich 300 Sonnentage verspricht die drittgrößte Insel im Mittelmeer, aber auch 15 Regentage im Januar.
In einer Woche bot Zypern von Schnee im Troodosgebirge, Hagel, Starkregen, Sturm, Gewitter bis Sonne wettermäßig alles - aber niemals sehr lange. Die Zyprioten sind sehr glücklich, dass in diesem Winter alle ihrer 108 Stauseen gut gefüllt wurden. Das ist bitter notwendig, denn bei 40° im Sommer trocknen die wenigen Flüsschen aus.



Zypern ist ein geteiltes Land, seit das türkische Militär 1974 den Nordteil der Insel besetzte. Die Demarkationslinie mit ihren Grenzbefestigungen - wo Fotografieren natürlich verboten ist - und mit ihren Abfertigungsschikanen weckt höchst ungute Erinnerungen...
Auch wenn Europa es gerne hätte: Eine Wiedervereinigung ist nicht in Sicht.
Zu viele Wunden sind noch offen, zu viele Menschen wurden getötet oder vertrieben. Inzwischen schafft die türkische Politik mit der massenhaften Ansiedlung von Festland-Türken vollendete Tatsachen.


Gerne hätte ich die sagenhafte Blütenpracht Zyperns und ihre endemische Flora erlebt.
Schade, dass es ein wenig zu früh dafür war.





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