Mittwoch, 2. November 2011
Auch eine Konversion
Am Wochenende habe ich endlich mal wieder Bremen besucht. Anlass war ein runder Geburtstag meiner Schwägerin. Und eine der vielen Unternehmungen in dem dichtgepackten Wochenende war auch ein Spaziergang in dem Stadtviertel, in dem ich die ersten 20 Jahre meines Lebens verbracht habe.

Einer gewissen sentimentalen Rührung kann ich mich nicht erwehren, wenn ich durch die altvertrauten Straßen laufe: Mein Schulweg; die Ecke, an welcher der erste Laden meiner Eltern stand - inzwischen ein Supermarkt; das Buchgeschäft Thorban, in dem ich mit 12 mein erstes eigenes Buch kaufte; das italienische Cafe, welches früher ein Blumenladen war, aus dem dann auch mein Brautstrauß stammte...

Alles ist kleiner geworden, die Straßen scheinen mir nicht mehr so breit wie zu meiner Kinderzeit, die Wege kürzer. Die "Bremer Häuser" (zweistöckige Jugenstilhäuser mit Wintergarten), die in diesem Stadtteil typisch sind, stehen inzwischen unter Denkmalschutz und sind wunderbar restauriert. Nur inzwischen unbezahlbar.

Hinter unserem Eckhaus an der kleinen Straße, die direkt zum Bürgerpark führt, stand ein großer grauer, fensterloser Bunker, der nach dem Krieg eine Pfandleihe beherbergte. Auch noch bei meinem letzten Besuch vor etwa drei Jahren.
Zu meiner Überraschung hat er sich in ein hochmodernes Wohnhaus verwandelt, dem man seine ehemalige Funktion nicht mehr ansehen kann.



Friedensdividende nennt mein Holzwurm das.
Hat ja auch lange genug gedauert.

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