Freitag, 8. Juli 2011
Groß(artig)e Familie
Vom mütterlichen Teil meiner Familie werden die herrlichsten Geburtstage gefeiert.

Mein 90jähriger Onkel stand natürlich im Mittelpunkt.
Als früherer Kunsterzieher und begeisterter und ausgebildeter Kunstmaler hat er, bei guter Gesundheit, seine Neugier auf Menschen und Ereignisse nicht verloren. Er macht noch Ausstellungen und künstlerische Projekte. Gerade wurde er in den Beirat des Heimes gewählt, in dem er seit dem Tode meiner Patentante lebt.

Seine Begabung und Kreativität und auch die meiner Tante wurden auf ihre fünf Kinder, meinen Cousins und Cousinen, vererbt. Und auf die fünf Enkeltöchtern ebenso.
Natürlich passen auch die Lebenspartner dazu, denn wer könnte es sonst mit so vielseitigen Menschen aushalten? Und meine Schwester und ich mit unseren Kindern und dem Enkelsohn können ebenfalls mithalten.

Zum Familiengeburtstag gehören selbstverständlich Reden mit der Beschreibung vergangener Zeiten. Spiele und PPPräsentationen. Und künstlerische und heitere Beiträge.

Tradition hat beispielsweise das Gedicht von Börries Freiherr von Münchhausen vom "Alizarinblauen Zwergenkind". Diesmal, nach dem Tod meiner Tante, wurde es ebenso schelmisch von ihrer ältesten Tochter rezitiert.

Und von meiner Schwester die "Tilla", die erschröckliche Geschichte einer allzu farbbewussten Frau und ihrem dadurch verursachten vorzeitigen Ableben. Den Refrain "Nein, nicht Rot, Rot steht mir nicht! Lieber Lila!!" singen immer alle begeistert mit.

Klassischer Gesang, von meinen Cousinen und meiner Tochter gekonnt vorgetragen, steht immer auf dem Programm. Und ein bisschen "Summertime" konnte ich dem Regen und der Kühle draußen entgegen stellen.

Hinreissend zeigte sich diesmal die jüngste Generation. Die siebenjährige Enkeltochter des Jubilars bewies mit hochkonzentrierter ernster Miene ihr Können auf einer winzigen Geige. Und mein zehnjähriger Enkelsohn führte seine ausgeprägte rhythmische Begabung - er lernt schließlich Schlagzeug - mit Beatboxen vor - das ist sozusagen Schlagzeugspielen mit dem Mund. Und wir alle bekamen Unterricht darin, wie man den Schlüsselsatz "Pö-se Ka-tze" richtig hervorstößt, um einen verblüffenden Effekt zu erzielen.

Also: Wieder mal ein Stunden dauernder, aber sehr kurzweiliger Geburtstag. Glück pur - diese Familie kann man nur umarmen!

Vergessen haben wir allerdings diesmal das "Mandolinenorchester", bei dem man Melodien summt, und sich dabei mit dem Finger auf die Lippen klopft.
Na gut, dann beim 91.Geburtstag...!

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