Mittwoch, 4. November 2009
Museum Judengasse in Frankfurt
In den 80er Jahren baute die Stadt Frankfurt ein riesengroßes Gebäude für ihre Stadtwerke.
Es gab viele Diskussionen und Demonstrationen vor allem junger Menschen (Frau Stella wird sich noch gut daran erinnern, denn sie war auch dabei!), die dagegen protestierten, dass ein wichtiger Teil Frankfurter Geschichte unter diesem Gebäude begraben werden würde: Ein Abschnitt der historischen Judengasse, dessen Häuser aber bereits 1887 wegen Baufälligkeit abgerissen worden waren.

Man entschloss sich schließlich, einen Teil der archäologisch rekonstruierten Grundmauern und ergrabenen Funde in einem Museum Judengasse innerhalb des Gebäudes der Stadtwerke auszustellen.

Nur noch im Modell kann man sich die Judengasse betrachten. Eng und mit schmalen hohen Häusern bebaut, bot sie zeitweilig mehr als 2000 Menschen jüdischen Glaubens eine Heimat - und ein Ghetto.



Ein Blick auf die Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete stattliche Synagoge, die von den Nazis in der Reichspogromnacht zerstört wurde.



Vom Thoraschrein wurden nur noch Marmorbruchstücke gefunden.






Die Grundmauern gehörten zu Häusern, welche so schöne Namen trugen wie Warmes Bad, Steinernes Haus (mit Mikwe), Sperber, Roter und Weißer Widder.
An ihren Hauszeichen konnte man die Namen der Häuser erkennen. Hier ein Bruchstück vom Haus Zur Kanne und Zum Mohren.



Wer nach kultischen Gegenständen aus dem religiösen Leben der Gemeinde sucht, wird sie unter den Funden von Gegenständen des alltäglichen Gebrauch nicht finden. Sie waren zu wertvoll und endeten nicht im Müll.



Gut, dass ich endlich auch mal dieses interessante Frankfurter Museum besucht habe.

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