Freitag, 18. September 2009
Auf die roten Socken machen
Manche Menschen brauchen nur eine Viertelstunde, um ihren Koffer oder Rucksack zu packen.

Ich brauche Stunden.

Dabei geht es nicht auf eine Modenschau, sondern zur diesjährigen Wanderung der Roten Socken, die zwar schon 25 Jahre so heißen, aber durchaus auch politisch interessiert sind.

Als leicht frierender und ebenso leicht schwitzender Mensch muss ich jedes Kleidungsstück genau prüfen: Zu leicht? Zu warm? Was sagt der Wetterbericht? Passt das alles auch zueinander?

Und dann muss noch an so vieles gedacht werden: Sonnenmilch und Sonnenhut, Regenschirm und Poncho, Stöcke, Kamera, geladene Handys (die wir sonst kaum nutzen). Ladegeräte nicht vergessen!
Blasenpflaster und Kopfschmerztablette und alle anderen wichtigen Dinge...

In diesem Jahr trage ich als Reiseleiterin für zehn Freunde die volle Verantwortung, dass alles klappt, denn die Reise in den Nationalpark Kellerwald habe ich ausgetüftelt, alle Quartiere gebucht und die Karten herbeigeschafft.
Also brauche ich auch noch einen Kompass, obgleich ich hoffe, dass die Wanderrouten am Urwaldsteig gut ausgeschildert sind.

Und die Liste mit den Quartieren muss ich für den Holzwurm noch extra ausdrucken, damit er auch weiß, in welchem Hotel wir uns abends wieder treffen, falls er noch einmal verloren geht.

Das hatten wir schon mal, im Elsass vor 20 Jahren - in der Zeit vor dem Mobiltelefon.
Nach einer Ruhepause der Gruppe hatte nicht mal ich bemerkt, dass mein liebster Ehegatte im Gras tief eingeschlafen war und vom Aufbruch gar nichts mitbekam. Erst eine halbe Stunde später fiel es mir und den anderen voll Schrecken auf, dass er fehlte...Und er hatte keinen Quartierplan und auch kaum Francs in der Tasche...

Aber abends im Hotel konnte ich ihn doch wieder in die Arme schließen.
Als Journalist war er schließlich Recherche gewohnt...

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