Dienstag, 11. September 2007
Karten-Chaos
In diesem Jahr bin ich dran, die 5-Tage-Wanderung meiner Wandergruppe mit den roten Socken zu organisieren, die uns diesmal entlang des Limes führen wird. (Naja, eigentlich hätte der Holzwurm die Aufgabe übernehmen sollen, aber ich fürchte, dass er daran verzweifelt wäre...)
Die Hotelzimmer sind bereits gebucht, und heute habe ich versucht, die Details von Anreise und Rückreise auszuarbeiten und mir auch den genauen Verlauf der Strecken anzuschauen.
Das ging aber nicht. Der Blattschnitt der Karten ist so dämlich, dass mir immer noch für einen kleinen Abschnitt der Strecke eine topografische Karte 1:25000 fehlt. Dabei habe ich schon ein Vermögen für Karten ausgegeben!
Also muss ich morgen noch mal rumtelefonieren, wo ich das "missing link" finde.
Vielleicht sollte ich auf GPS umsteigen?

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Wahl-Langeweile


Gestern war ich als Wahlhelferin in unserem Ort verpflichtet. Das hat man davon, wenn man Gemeindevertreterin ist.
Auf dem Wahlzettel stand als einziger Name der des jetzigen Bürgermeisters, der sich um eine Wiederwahl bewarb.
Die Frage war also nicht, ob er gewählt werden würde, sondern mit welcher Wahlbeteiligung (unter 40 %) und mit wieviel Prozent der abgegebenen Stimmen (knapp 80%).

Das Ergebnis ist kein Ruhmesblatt für den Bürgermeister einer Partei, die im Gemeindeparlament die absolute Mehrheit besitzt.
Allerdings ist es auch kein Ruhmesblatt für die größte Oppositionspartei, wenn sie aus Angst vor einer vermeintlich "sicheren" Niederlage gar nicht erst einen Gegenkandidaten aufstellt.
Haben wir inzwischen alle vergessen, welche ungeheure Errungenschaft das freie und geheime Wahlrecht für uns ist? Wird Demokratie erst dann wertvoll, wenn sie eingeschränkt wird?

In der ARD lief gestern nach dem Sonntagskrimi der 30 Jahre alte reale Krimi der Geschichte der RAF.
Die Erinnerung an die schockierenden blutigen Ereignisse der damaligen Zeit, in der aus Idealisten realitäts- und humanitätsblinde Mörder wurden, erwachte augenblicklich wieder, zusammen mit allen aufwühlenden widersprüchlichen Empfindungen.

So sehr ich die politische Trägheit vieler Menschen und ihr Desinteresse beklage, sosehr ich auch oft unzufrieden mit der aktuellen Politik und Teilen ihrer Vertreter bin, so sehr mich die Auseinandersetzung mit dem Deutschen Herbst beschäftigt hat - jene Zeiten möchte ich nicht gegen die unspektakuläre Langeweile unserer Bürgermeisterwahl eintauschen.

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