Sonntag, 2. Oktober 2016
Tschüß, altes Haus!
Wenn du ein wenig besser gepflegt worden wärst, hättest du vielleicht älter als deine 200 Jahre werden können. Doch zu viel Pfusch am Bau haben deine Knochen mürbe, dein Gesicht faltig und deinen Geist alt werden lassen...
Der Abschied war unausweichlich.



Dem Regen sei Dank! Er hat die große Staubwolke verhindert, auch wenn es eine ganz schön knatschige Angelegenheit wurde. Jetzt duftet es bis zu unserem Haus intensiv nach nassem Lehm.





Einige alte Balken finden vielleicht noch eine neue Verwendung. Doch die allermeisten sind völlig verwurmt - ein Wunder, dass das Häuschen noch stabil war.
Die meisten der Balken stammen wohl schon aus älteren Bauten, vielleicht Reste von Häusern oder Scheunen, die dem großen Brand vor 200 Jahren zum Opfer fielen. Man findet Zapfenlöcher an Stellen, an denen sie keine Funktion hatten.



Jetzt werden wir sehen, ob das Fundament stabil genug für ein neues Haus ist...

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Oh, das ist jetzt doch recht schnell gegangen.
Sind vielleicht auch interessante alte Ziegel dabei? Und kann es sein, daß Ihr auf einen noch unbekannten Keller stoßt? Das ist ja wie städtische Archäologie!
Bin schon gespannt, wie es aussieht, wenn das Häuschen ganz weg ist.
Und gehört das dahinter jetzt sichtbare Fachwerkhaus mit dem Pultdach auch zum Häuschen?
Liebe Grüße, Iris

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Liebe wuhei, der Fachwerkbau gehört nicht zum neuen Haus, sondern ist ein Anbau von unserem Haus. Unser Haus und das Nachbarhaus sind sehr unübersichtlich miteinander verbunden - die Brandmauer aus Taunusschiefer ist sehr dick, aber enthält eine zugemauert Tür. Vielleicht gab es vor längerer Zeit mal familiäre Beziehungen zwischen den Familien in den beiden Häusern? Das jetzt abgerissene Häuschen hat einen kleinen (vor 35 Jahren betonierten) Kriechkeller, sonst leider keine Geheimnisse. Das Fachwerk im Untergeschoss wurde schon vor mehr als 100 Jahren durch Feldbrandsteine ersetzt, weil die Schwellen wohl schon früh durchgefault waren. Leider sind die Feldbrandziegel recht porös. Aber ein paar davon werde ich aufheben, um meine Kräuterspirale neu aufzubauen.

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Immer schade sowas. Aber ich weiss ja, Sie tun das nicht aus Jux und Dollerei.

Zweitverwendung der Balken ist ziemlich üblich in den Häusern aus der Zeit. Bei uns sind auch überall Löcher und Aussparungen an unsinnigen Stellen.

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Manche der Balken sind auch ganz kräftig angekokelt. Die konnten wenigstens nicht vom Wurm gefressen werden. Dass aber das Fachwerk im Untergeschoss schon vor 100 Jahren hin war, spricht doch sehr dafür, dass nur wenig gutes Holz nach dem großen Brand zur Verfügung stand.
Und wegen der aufsteigenden Feuchtigkeit war es eben sehr schnell verwurmt und morsch.

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