Mittwoch, 17. Juni 2009
Unberufen...


Beim Lichten meines Dschungels - gelegentlich auch Garten genannt - fiel mir heute auf, dass ich in diesem Jahr noch keine einzige Nacktschnecke gesehen habe.

Dafür finde ich Dutzende Weinbergschnecken. Die sind meine Freunde, denn sie fressen die Gelege der Nacktschnecken.

Schon im letzten Jahr musste ich mich nicht über die schleimigen Eindringlinge ärgern, es waren nur noch wenige.
Dabei haben sie in meinem dichtbewachsenen Gartenparadies die herrlichsten Rückzugsmöglichkeiten und feuchte Ecken in Hülle und Fülle...

In früheren Jahren war das ganz anders: Man konnte mich in der Dämmerung mit einer Stirnlampe ausgerüstet und einer Zuckerzange in der Hand auf die Pirsch gehen sehen.
Eine große Konservendose voll war die übliche Tagesausbeute.
Als friedliebendem Menschen fiel es mir nicht leicht, anschließend ein Autodafé zu veranstalten, aber das Leben dieser ungeliebten Gäste endete unter kochendem Wasser.

Pluspunkte im Himmel als Ausgleich hole ich mir mit der Rettung von Bienen und Hummeln aus unserem Haus und mit der Pflege kranker Vögel...

Aber Übermut tut selten gut. Ich werde weiter wachsam sein.

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Dienstag, 16. Juni 2009
Nach zu viel gutem Wein


Aber ich schwöre: Das bin ich nicht!

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Montag, 15. Juni 2009
Drechsler, Speyer und das Hambacher Schloss


Ein typischer Anblick bei einem Drechslertreffen: Einer arbeitet, ein Dutzend schauen zu und kommentieren.
Dreihundert begeisterte Drechseltechnikfreaks trafen sich an zwei Tagen in Römerberg bei Speyer.

Als Nichtdrechslerin habe ich mich nach kurzer Zeit aus dem Staub gemacht und mich auf die Suche nach wichtigen Schauplätzen deutscher Geschichte begeben.






Der Dom zu Speyer mit der Kaisergruft. Hier liegt auch der Salierkaiser Heinrich III begraben.
Weil er 1046 seiner Frau Agnes von Poitou ein Hofgut schenkte, entstand der kleine Ort, in dem wir heute leben.






Speyer beherbergte im Mittelalter eine der bedeutendsten jüdischen Gemeinden nördlich der Alpen. Die Synagoge wurde in den Pfälzischen Erbfolgekriegen zerstört. Wunderbar restauriert steht nur noch die Mikwe, das rituelle Kaltbad, 10 Meter tief erreicht das Bauwerk das Grundwasser. Es ist eine der größten Anlagen seiner Art in Deutschland.

Angelehnt an den großen Friedhof von Speyer befindet sich seit 1888 auch ein israelitischer Friedhof mit schönen alten Grabsteinen.








Durch kleine Weinorte fährt man zum Hambacher Schloss. 1832 versammelten sich dort trotz Zensur, Repression und Verfolgung an die 30000 Menschen - vor allem Studenten -zum Hambacher Fest, um für Freiheit, Demokratie und Einheit des Vaterlandes und für Meinungs- und Pressefreiheit zu demonstrieren und die schwarz-rot-goldene Fahne auf die höchste Zinne zu stecken.
Ich habe es mir nicht nehmen lassen, den Freiheitspfad von Hambach hinauf zu Schloss zu wandern, die herrliche Landschaft zu bewundern, gut zu essen und zu trinken und mich darüber zu freuen, wieviele der damaligen Forderungen heute erfüllt sind.

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