Dienstag, 17. Juli 2012
Sarajewo


Eine schöne, lebhafte Stadt, in der seit dem Kriegsende sehr viele neue Gebäude errichtet wurden.
Auch dieser gedrehte Turm.



Viele Gebäude stammen aus der Zeit von Österreich-Ungarn.
An "Orient" erinnern nur die Minarette.
Und natürlich die Altstadt mit ihren vielen kleinen Basaren, in denen auch noch ein wenig traditionelles Handwerk zu finden ist. Kultur spielt eine große Rolle. Gerade aktuell das Sarajewo-Filmfestival - Brangelina war in aller Munde...







An den Krieg erinnern noch etliche mit Einschusslöchern übersäte Gebäude. Und an vielen Stellen der Innenstadt Gedenktafeln, dort, wo mehrere Menschen zugleich unter Beschuss starben, zumeist beim Anstehen nach Essen oder Wasser.

Die Stadt ist umringt von Bergen, von dort nahmen die Sniper während der fast 4 Jahre dauernden Belagerung alles aufs Korn , was sich bewegte.



Das Überleben sicherte ein 800 Meter langer Tunnel, der in den einzigen bosnisch gesicherten Korridor reichte und das Rollfeld des Flughafens unterquerte. Durch ihn erreichten Nahrung, Treibstoff und die wichtigsten Güter die Stadt und sicherten das Überleben im Kessel. Und durch ihn gelangten 100 000 der 600 000 Einwohner in die Freiheit.

Das Tunnel-Museum weckt unmittelbare Erinnerungen an die Fluchttunnel in Berlin...



In Gelb-Braun das berühmte, wieder aufgebaute Hotel Holiday Inn, in dem während des Krieges die Journalisten aus aller Welt lebten.

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Ostbosnien
In einer Woche kann man kein Land kennen lernen. Nicht mal eine Region. Vor allem, wenn man aus einer 15-20°-Wetterlage in dauerhafte 38°+ kommt und Zeit braucht, sich zu akklimatisieren.
Als "Ehrengast" der bosnischen Hochzeit wurden mir aber zwei wunderbare Reiseführer in dieser Woche zur Seite gestellt: Der gut informierte Husein und Alida, die Braut, als perfekte Dolmetscherin. Beide hatten ein interessantes Programm für mich vorbereitet. In der Region und in Sarajewo.







Die kleine Stadt Tesanj liegt zwischen Doboi und Maglaj und hat mich überrascht. So ähnlich habe ich das Städtchen am Fuße der Schwäbischen Alb, in dem meine Großeltern lebten, in Erinnerung - wie es damals war, in meiner Kinderzeit. Kleine alte Häuser, unverbaute Hänge mit sehr bunten Wiesen auf Kalkboden, Streuobstwiesen und kleine Gemüsegärten und Quellen, aus denen man trinken konnte. Und einige markante Vulkankegel.



Die rot gedeckten Walmdächer der Häuser gefielen mir ganz besonders gut.



Und auch die Friedhöfe fand ich bemerkenswert.
Kein Blumenschmuck, kein Wettbewerb um das größte Grabmal. Sondern Stelen aus Stein und oft obendrauf einen Turban oder Fez.



Die Gastfreundschaft ist nicht zu übertreffen, das Essen vorzüglich und der Wein aus Kroatien sehr lecker!



Es geht aber auch anders:



Wie schön, dass es genug Zeit für Gespräche mit meiner lieben Suada gab, vor allem abends vor der Haustür bei angenehmeren Temperaturen und bei einem Bier für mich zum besseren Einschlafen!

Die Quelle plätscherte, ein dicker Hirschkäfer umschwirrte uns und die Grillen machten ein gewaltiges Getöse...

Nach 15 Jahren haben wir uns zum ersten Mal wieder getroffen. Wunderbarerweise konnte wir genau wieder an alte Zeiten anknüpfen.

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