Freitag, 8. Juli 2022
Still hier.
Draußen und in der Welt ist so viel los, dass ich gar nicht weiß, wovon ich berichten soll.

Vom Garten? Er war mit seinen Farbwechseln bisher immer schön. Nun aber zeigt sich allmählich die Trockenheit des Bodens. Der Rasen ist schon braun, viele Blütenpflanzen machen Sommerpause, und der Herbstflor braucht noch Zeit. Noch ist Wasser in der Zisterne. Aber eine neue Hitzewelle ist angesagt, und alle Regenwolken machen einen Bogen um unser Dorf. Das mögen nur die typischen Mittelmeerpflanzen gerne.

Von Freunden und Geselligkeit? Kein Mangel. Und der Vorteil (zu) heißer Tage sind die angenehmen langen Abende beim Apfelwein oder einem kräftigen Roten mit Blick ins Grüne.
Der Verzicht darauf, Ähnliches in anderen Weltgegenden zu suchen, erspart uns viel Stress und der Umwelt ein paar Schadstoffe.

Von Politik? Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Und die (sehr unterschiedlichen) Betroffenheitszustände unserer eins + drei ukrainischen Gäste beschäftigen uns sehr und sind uns sehr nahe. (Ukraine? Das war für mich noch vor nicht allzu langer Zeit ein Land aus dem ehemaligen Ostblock, von dem ich nur wenig wusste.
Aber das war Bosnien auch, bevor wir für vier Jahre Flüchtlinge von dort aufgenommen hatten.)

Dazu das Ende aller bisherigen vermeintlichen Gewissheiten beim Klimaschutz, bei der Energiewende, bei der Verkehrswende, beim Schutz der Biodiversität, beim Umgang mit einer Pandemie. Und ganz besonders bei der Friedenssicherung. Die Zeit der Naivität ist vorbei.

Mehr als drei Jahrzehnte wäre ein vorausplanendes Handeln für die Umwelt machbar und bezahlbar gewesen. Jetzt müssen ausgerechnet die Mahner bittere und teure Entscheidungen treffen, die vielleicht zu spät kommen. Und haben innerhalb der Regierung immer noch genug Bremsklötze.
Auf jeden Fall werden wir alle unsere Komfortzone verlassen müssen. Und die Schwächsten beißen wie immer die Hunde.

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