Donnerstag, 27. Januar 2022
Gedenktage. Familienerinnerungen.
Einer der berührendsten aktuellen Spielfilme in diesen Monaten, die voller Gedenken an die schwärzesten Zeiten in der deutschen Geschichte sind: Persischstunden. Er lief in 3sat vor einigen Tagen und ist nur noch bis Mitte Februar in der ZDF-Mediathek zu finden. Unbedingt sehenswert!

Zum Grau des Wetters kommt heute, am Holocaust-Gedenktag, ein nagendes Unbehagen über das weltweite Säbelrasseln und den hemmungslosen hate speech etlicher Zeitgenossen hinzu und die Geschichtsvergessenheit bei den nach "Freiheit" schreienden Rechtsauslegern, die in einem demokratischen Rechtsstaat aufwachsen durften. Zunehmender Antisemitismus. Und das alles in einer Pandemie mit rasant steigenden Infektionszahlen...

Ich ordne zurzeit die vielen alten Familienbriefe, die ich mit dem Nachlass meiner Mutter übernommen habe, die vor 22 Jahren starb.
Viele der Nachrichten in den Briefen kann ich jetzt erheblich besser verstehen und einordnen. Besonders in den letzten Jahren sind mir die Ereignisse der Nazizeit und des Zusammenbruchs noch sehr viel näher gekommen und deutlicher geworden. Das hat sicher viel mit meinem Alter zu tun. Die Liste der dazu gelesenen Literatur und der Dokumentationen im Fernsehen ist lang.
In vielen der Familienbriefe spiegelt sich neben dem Alltag die Zeitgeschichte - für mich sind das bewegende Begegnungen mit meinen Eltern, Groß- und Urgroßeltern.

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