Mittwoch, 18. Juni 2008
Vogeliger Tag
Mensch, gibt es Tage...

Nicht genug, dass ich wie ein sehr altes Weib durch die Gegend schleiche (...bloß keine falsche Bewegung...).
Am Vormittag entdeckte der Holzwurm unseren Gefrierschrank: Total vereist. Die Tür war wohl nicht geschlossen gewesen.

Da hilft keine Schuldzuweisung, sondern nur ausräumen und abtauen.
Wieviel Aufwand das ist, brauche ich Hausfrauen nicht zu erzählen.

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Stunden später:

Der jüngste Sproß unserer Kanariendynastie -kleiner als die Geschwister, da einen Tag später geschlüpft -hat riesigen Hunger. Da fast alle Jungen bis auf den Benjamin bereits fliegen können, füttert die Mutter nur noch, wenn sie stark angebettelt wird. Benjamin kann ihr aber noch nicht nachfliegen, das Schwänzchen ist noch zu kurz zum Steuern.


Er sieht aus wie ein kleiner Geier...

Er versucht es beim Vater, der am Boden der Voliere hockt und plustert. Der Vater ist offensichtlich nicht gesund, allerdings kann ich nicht sehen, was ihm fehlt. Er frisst zwar, aber auf das verzweifelte Betteln seines Jüngsten geht er nicht ein, weil er selber leidet.


Benjamin bettelt seinen Vater an.

Also, auch von dort kommt nichts.
Der kleine Vogel kann die Körner noch nicht zerbeissen.
Sein klägliches piep-piep dauert schon Stunden. Fast scheint er zu resignieren...

In der freien Wildbahn hätte er keine Chance.

Also versuche ich es, das Kerlchen zu füttern.
Etwas Quark, gekochte Haferflocken, Eigelb, Banane und etwas Vogelmiere werden zu einem Brei gerieben.
Den pickt er mir vom Finger und kriegt langsam einen dicken Kropf.

Hoffentlich bekommt es ihm. Es wäre sehr traurig, wenn er nicht durchkäme.



Vor ein paar Tagen hatten Benjamin und seine Geschwister noch Platz in ihrem Nest.



Gestern wurde es schon reichlich eng.




Vor zwei Tagen sind insgesamt fünf weitere junge Kanarien geschlüpft. Es werden jetzt fast zu viele in der Voliere. Aber trotzdem hoffe ich, dass alle kleinen gelben Federbällchen zu schönen Vögeln heranwachsen. Dann kann ich sie abgeben, auch wenn es wie immer schwer fällt.

Wenn man die winzigen Vögel nach dem Schlüpfen sieht, ist man immer wieder gerührt...

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